Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Zwingen (Kanton Basel-Landschaft) 
Ehemaliger jüdischer Friedhof 
(erstellt unter Mitarbeit von Günter Boll)  
  

Zur Geschichte des Friedhofes         
    
In Zwingen bestand bis zu seiner Zerstörung im Jahr 1992 ein jüdischer Friedhof. 
   
Der Friedhof wurde im 16. Jahrhundert als Begräbnisplatz der in den linksrheinischen Amtsbezirken des Hochstifts Basel ansässigen Juden angelegt. Erstmals wird er in einem Dokument von 1581 genannt, als sich der Jude Leuw erfolgreich um den Erhalt des Friedhofes beim Basler Bischof bemüht hatte. 1668 wurde der Friedhof letztmals erweitert. Bis 1672 waren hier auch Juden aus der weiteren Umgebung beigesetzt worden. Nach Gründung des jüdischen Friedhofes in Hegenheim im Januar 1673 wurde der Friedhof in Zwingen aufgegeben. 
 
Der Friedhof wurde "in Raten" zerstört. Die Grabsteine sollen teilweise 1829 beim Bau der unteren Birsbrücke Verwendung gefunden haben. Andere Steine wurden bei Hausbauten zweckentfremdet. So wurde im Mai 1971 in Laufen (BL) beim Abbruch eines alten Hauses ein Grabstein geborgen, der aus dem jüdischen Friedhof in Zwingen stammt und auf 1641 datiert. Das Friedhofsgrundstück (Größe 7,45 ar) befand sich lange im Besitz der Gemeinde Zwingen. Es wurde im Herbst 1988 an die privaten Anstößer verkauft. Im Juli/August 1992 wurde der Großteil des Friedhofes bei der Realisierung eines Bauvorhabens zerstört. Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten wurden die Gebeine von Verstorbenen in letzter Minute geborgen und auf einem weit außerhalb des Ortsetters gelegenen Grundstück wieder bestattet. 
 
Am 17. März 1996 wurde eine vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund errichtete "jüdische Gedenkstätte Zwingen" auf einem kleinen Rest des "Judenackers" eingeweiht.  
     
     
Lage des Friedhofes         
   
Straße "Judenacker"  
  
  
Link zu den Google-Maps  
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes) 
 
Größere Kartenansicht  
   
   
Fotos 
(Fotos: aus der Sammlung von Günter Boll)  

Vor Durchführung 
der Bauarbeiten
Zwingen Friedhof 010.jpg (195038 Byte) Zwingen Friedhof 011.jpg (200827 Byte)
  Straßenschild
"Judenacker"  
Das noch unzerstörte 
Friedhofsgrundstück
     
Die Bergung 
der Totengebeine 
Zwingen Friedhof 017.jpg (107693 Byte) Zwingen Friedhof 012.jpg (142616 Byte)
   Besprechung von Vertretern jüdischer
 Gemeinden der Schweiz mit dem
 Rabbiner der orthodoxen Gemeinde Basel 
 Der Bagger war für die Bauarbeiten, 
nicht für die Bergung der 
Totengebeine aufgefahren 
     
 Zwingen Friedhof 014.jpg (162534 Byte) Zwingen Friedhof 015.jpg (133166 Byte) Zwingen Friedhof 013.jpg (230311 Byte)
 Zur Bergung der Gebeine fanden sich am Sonntag nach Tischa be-Av im Sommer 1992 etwa vierzig Männer der traditionellen 
und orthodoxen jüdischen Gemeinden aus Basel, Zürich, Bern, Saint-Louis u.a.m. ein. Es war eine schwere und schweißtreibende
 Handarbeit, weil aus rituellen Gründen keine Maschinen eingesetzt wurden.   
     
Nach Abschluss der Bauarbeiten 
- das Friedhofsgrundstück ist zerstört 
Zwingen Friedhof 016.jpg (156952 Byte)  Zwingen Grabstein Serle batJosef.jpg (263935 Byte)
     Der in Laufen (BL) aufgefundene Grabstein vom Friedhof Zwingen aus dem Jahr 1641 für "Frau Serle bat R[abbi] Josef"; der Grabstein wird 1995 nach Zwingen verbracht und in das dort errichtete Memorial integriert; auf dem Foto sind die Zeilen 9 bis 15 der Grabinschrift zu erkennen. 

   
    

Links und Literatur 

Links:   

bulletWebsite der Gemeinde Zwingen    

Literatur:  

bulletAchilles Nordmann: Über den Judenfriedhof in Zwingen und Judenniederlassungen im Fürstbistum Basel. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, hrsg. von der Historischen und antiquarischen Gesellschaft zu Basel. 6. Band 1907 S. 120-151.  Online zugänglich:  https://dx.doi.org/10.5169/seals-111883      
bulletGünter Boll: Der jüdische Friedhof in Zwingen. Online eingestellt.  (mit weiteren Literaturangaben)     

    
      

                    
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020