Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Windecken mit Erbstadt und Ostheim (Stadt Nidderau, Main-Kinzig-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen 
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)    
   
In Windecken bestand bereits im Mittelalter eine jüdische Gemeinde. In den folgenden Jahrhunderten war es zeitweise die größte jüdische Gemeinde im Hanauischen Land. Vermutlich haben sich die ersten Juden im Zusammenhang mit der Stadterhebung Windeckens 1288 niedergelassen. 1310 wurden die Juden der Stadt von Heinrich VII. an Ulrich von Hanau verpfändet. 1311 wurde Jud Samuel aus Windecken in Frankfurt als Bürger aufgenommen.  Im 14. Jahrhundert werden in den Gerichtsbüchern der Stadt Frankfurt mehrfach Juden aus Windecken bei Darlehensgeschäften genannt. Die jüdischen Familien lebten vermutlich in der erstmals 1353 genannten "Judengasse" in der Stadt. Im Zusammenhang mit der Judenverfolgung in der Pestzeit 1348/49 wurden die Juden aus Windecken vertrieben, teilweise erschlagen. 

Im 15. Jahrhundert lassen sich wieder jüdische Personen in Windecken nachweisen (seit 1411), doch könnten auch bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wieder einzelne in der Stadt gelebt haben. 1412 werden genannt: Symon aus Oppenheim, Falcke Nuwenstein, Jacob aus Assenheim, Mayer und Vadten, Joselin Wonnecker (jetzt zu Marköbel), Josep aus Lindheim und Salom. 
 
Im 16. Jahrhundert gab es zwischen sechs und zwölf jüdischen Haushaltungen in der Stadt. Als Höchstzahl werden 1563 12 jüdische Familien mit 59 Personen genannt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts ging die Zahl auf Grund der beabsichtigten Vertreibung der Juden aus der Grafschaft Hanau zurück, um im 17. Jahrhundert wieder stark zuzunehmen (1616 30 jüdische Familien, 1632 28).  
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1827 112 jüdische Einwohner (9,0 % von insgesamt 1.240 Einwohnern), 1850 192 (11,2 % von 1.720), 1861 164 (10,5 % von 1.557), 1871 57 (4,0 % von 1.442), 1885 47 (3,2 % von 1.481), 1905 49 (3,0 % von 1.657). Der Rückgang der jüdischen Einwohner seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ging auf die starke Abwanderung in die umliegenden Großstädte wie Frankfurt und Offenbach zurück. 
 
Zur jüdischen Gemeinde in Windecken gehörten auch die in Erbstadt und Ostheim lebenden jüdischen Familien. Die Anwesenheit von Juden in Ostheim ist dort bereits seit dem 16. Jahrhundert belegt (1512 wird Jud Nathan genannt, 1531 Jud Liebermann und zahlreiche weitere Nennungen bis 1583). Zwischen 1583 ist 1707 lassen sich keine jüdischen Personen am Ort nachweisen. 1707 gab es wieder zwei jüdische Familien. Freilich blieb die Zahl der jüdischen Einwohner auch in der Folgezeit gering: 1905 23 jüdische Einwohner (vgl. aus dieser Zeit unten die Anzeigen der Bäckerei B. Adler und der Metzgerei Adolf Wolf), 1932 19.  
 
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde von Windecken eine Synagoge (s.u.), eine Schule (1853 wurde das Schulhaus neu erbaut; bis 1880 gab es eine israelitische Volksschule, danach eine israelitische Religionsschule), ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Bereits im 16. Jahrhundert werden Lehrer und Vorsänger genannt. Im 19. Jahrhundert wirkte als Lehrer vor allem Samuel Neumark (geb. um 1808 in Vollmerz), der von 1835 an in Windecken tätig war, hier 1879 sein 50-jähriges Dienstjubiläum feiern konnte (siehe Bericht unten) und am 13. Oktober 1880 in Windecken starb. Zuletzt hat Lehrer Neumark 13 Schüler in drei Klassen unterrichtet. Nach seinem Tod wurde der Unterricht von Lehrer Wertheimer aus Heldenbergen erteilt. 1900/1901 bemühte sich die jüdische Gemeinde wieder um einen eigenen Religionslehrer (siehe Ausschreibungstexte unten). Darauf konnte Lehrer Sally Katz eingestellt werden (geb. 1864 in Guxhagen, war seit 1884 Lehrer in Vilbel), der bis 1907 blieb und schließlich nach Babenhausen wechselte. In der Folgezeit liest man seit 1909 von einem Lehrer J. Neumark, seit 1913 einem Lehrer Josef Eschwege. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Kinder der Gemeinde von auswärtigen Lehrern unterrichtet.    
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Sigmund Jacob (geb. 20.8.1891 in Breitenbach am Herzberg, gef. 5.3.1915), Siegfried Katz (geb. 19.7.1894 in Ostheim, gef. 27.9.1915) und Unteroffizier Josef Wolf (geb. 31.8.1892 in Windecken, gef. 3.6.1917).    
       
Um 1925, als noch 44 Personen zur jüdischen Gemeinde gehörten (2,4 % von insgesamt 1.863 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Jacob Levi und Salli Reichenberg. Als Schochet kam Lehrer Marcus aus Assenheim nach Windecken. Den Religionsunterricht der noch sechs schulpflichtigen jüdischen Kinder wurde von Lehrer Sulzbach aus Hanau erteilt (1932 8 Kinder). Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Hanau. Unter den jüdischen Vereinen sind zu nennen: der Wohltätigkeitsverein Chewra Gemiluth Chasodim (gegründet 1824, Bestattungs- und Wohltätigkeitsverein) und der Frauenverein (gegründet 1902, siehe Bericht unten; 1907 bis 1924 war Ida Wolf Vorsitzende). Zudem bestand das Israelitische Krankenstift (1924 unter der Leitung von Raphael Wolf, Julius Kahn und Julius Reichenberg (gegründet 1890 als jüdische Krankenkasse). Die damals 20 jüdischen Einwohner von Ostheim gehörten zur Gemeinde in Windecken (1932: 19 Personen). 1932 war Salli Reichenberg 1. Vorsitzender der Gemeinde, als 2. Vorsitzender und Schatzmeister war Salomon Reichenberger tätig.  
  
Die um 1933 noch in Windecken lebenden jüdischen Haushaltsvorsteher waren als Kaufleute tätig. Vier Familien hatten noch 1937 Handelsgeschäfte: zwei Manufakturwaren- und je ein Eisenwaren- und Baumaterialiengeschäft. 
        
Nach 1933 ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder (1933: 44 Personen, 2,1 % von insgesamt 2.100 Einwohnern) auf Grund Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Bis zum November 1937 sind zwei Personen in Windecken verstorben, fünf nach Frankfurt beziehungsweise Fulda verzogen, neun nach Amerika und Südafrika ausgewandert. Beim Novemberpogrom 1938 wurden die Synagoge und das jüdische Schulhaus zerstört (s.u.). Es kam zu gewaltsamen Aktionen gegen die noch in Windecken lebenden jüdischen Personen, ihre Häuser und Geschäfte. Ludwig und Julius Reichenberg wurden in das KZ Buchenwald verschleppt. 1939 wurden noch sechs jüdische Einwohner gezählt. 
       
Von den in Windecken geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945", dazu Liste bei M. Kingreen s.Lit. S. 140): Dina David geb. Neumark (1848), Thekla Feist geb. Kahn (1897), Mathilde Grünebaum geb. Speier (1878), Helene Joachim geb. Strauss (1872), Selma Kahn geb. Speier (1875), Elise Kaufmann geb. Speier (1887), Louis Levi (1874), Kathinka Müller geb. Wolf (1865), Moritz Müller (1867), Recha Rosa Müller (1894), Hilda Oppenheimer geb. Wolf (1889), Bertha Reichenberg geb. Rapp (1888), Ernst Josef Reichenberg (1919), Hilda Reichenberg geb. Löwenstein (1885), Johanna Reichenberg geb. Hirschmann (1881), Julius Reichenberg (1875), Salli Reichenberg (1882), Rosa Rollmann geb. Reichenberg (1908), Franziska Rosenthal geb. Kallmann (1860), Rosa Seligmann geb. Wolf (1905), Jenny Sommer (1885), Mathilde Speier (1878), Siegmund Strauss (1871), Betty Traub geb. Stern (1879). 
  
Von den in Ostheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945", dazu Liste bei M. Kingreen s.Lit. S. 255): Paulina Adler (1865), Johanna Grünebaum geb. Reis (1896), Anselm Katz (1867), Betty Katz geb. Jacoby (1870), Mathilde Katz (1900), Regina Katz geb. Strauß (1875), Samuel Katz (1879), Klara Levi geb. Katz (1893), Kurt Levi (1929), Moritz Levi (1892), Walter Levi (1923), Selma Löwenstein geb. Reis (1892), Adolf Wolf (1865), Mathilde Wolf geb. Kaufmann (1871).         
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Ausschreibungen der Stelle des Lehrers, Vorsängers und Schochet 1900 / 1901 / 1907 

Windecken Israelit 10091900.jpg (64598 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. September 1900: "In der Synagogengemeinde Windecken ist die Stelle eines Lehrers, Vorsängers und Schächters mit einem jährlichen Gehalt von 600 Mark, 300 Mark (statt 3.000) Einkommen aus dem Schächterdienste und freier Wohnung sofort zu besetzen. Bewerber wollen ihre Meldungen unter Beifügung von Zeugnisabschriften bis 22 September anher einsenden. 
Hanau, 3. September. Das Vorsteheramt der Israeliten, Hirsch."   
 
Windecken Israelit 04031901.jpg (71369 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. März 1901: "Die erledigte Lehrer- und Vorsängerstelle bei der Synagogengemeinde zu Windecken soll wieder besetzt werden. Mit derselben ist ein fixer Gehalt von 600 Mark jährlich nebst freier Wohnung, sowie ein Einkommen von ungefähr 400 Mark für Schächten verbunden. Dem Anzustellenden soll auch die Erteilung des Religionsunterrichtes und die Ausübung der Schächtfunktion in Marköbel, wofür ein Gehalt von Mark 250 beziehungsweise ein Einkommen von ungefähr 150 Mark angesetzt ist, übertragen werden. Bewerber um diese Stelle wollen ihre Meldungsgesuche mit den erforderlichen Zeugnissen versehen, bis zum 18. März einreichen.  
Hanau, 28. Februar 1901. Das Vorsteheramt der Israeliten: Dr. Bamberger."  
  
Windecken Israelit 21031907.jpg (65204 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. März 1907: "Bei der Synagogen-Gemeinde Windecken ist die Stelle eines Religionslehrers, Vorsängers und Schächters alsbald wiederzubesetzen. -  
Das Gehalt beträgt bei freier Wohnung nebst Garten Mark 600, das garantierte Nebeneinkommen aus der Schechita Mark 600.- Bewerber wollen sich unter Einsendung von Zeugnisabschriften bis zum 1. April bei uns melden. 
Hanau, den 17. März 1906. 
Das Vorsteheramt der Israeliten. Dr. Bamberger."   
Die Stelle konnte offenbar nicht leicht besetzt werden. Drei Monate später wurde die Stelle immer noch ausgeschrieben:   
Windecken Israelit 13061907.jpg (72708 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juni 1907: "Die Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle bei der Synagogengemeinde Windecken soll wieder besetzt werden. Das pensionsfähige Einkommen besteht bei freier Wohnung nebst Garten aus dem Gehalt von Mark 600 und dem Schächtereinkommen von Mark 600 per Jahr. Bewerber wollen sich baldigst bei uns melden.  
Hanau, 3. Juni 1907. 
Das Vorsteheramt der Israeliten. Dr. Bamberger."    

   
50-jähriges Dienstjubiläum von Lehrer Samuel Neumark (1879)  

Windecken Israelit 16041879.jpg (64954 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. April 1879: "Windecken, 26. März (1879). Gestern feierte der Lehrer der hiesigen israelitischen Gemeinde, Herr Samuel Neumark, sein 50-jähriges Dienstjubiläum. Eine große Anzahl seiner während dieser langjährigen Dienstzeit gewesenen Schüler und Schülerinnen sowie die Mitglieder der hiesigen israelitischen Gemeinde, die Führer der hiesigen städtischen Schulen, die Lehrer der umliegenden Gemeinden, endlich das Vorsteheramt in Hanau erfreuten mit Glückwünschen und passenden Geschenken den wackeren Lehrer. Abends war gesellige Vereinigung im Gasthause 'Zur Hochmühle', wo sowohl die städtischen Behörden, die Kollegen des Jubilars von Wundecken und Umgegend und sonstige Gäste anwesend waren."   

  
   

Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben  

In der Gemeinde wird für die Hungernden in Palästina gesammelt (1846)
     

Artikel in der Zeitschrift "Der treue Zionswächter" vom 4. November 1846: "Hanau. Auch bei uns hat sich ein Lern-Verein konstituiert. Alte, würdige Männer an der Spitze, haben sich jüngere dem Unternehmen angeschlossen, und von dem Grundsatze ausgehend, dass jetzt im Interesse des orthodoxen Judentums nichts Entsprechenderes geschehen könnte, als Förderung jüdischen Studiums zur wahren Volkssache zu machen, tagtäglich einige Mußestunden diesem hochheiligen Gegenstande zu widmen, verabredete man, jeden Abend zwei Stunden zusammenzukommen, und selbige zum Talmud-Studium zu verwenden. Die Idee fand bald den erwünschten Anklang, und wurde, wie erwähnt, von Alt und Jung gleich aufgefasst und gewürdigt. Wie sehr außerdem in unserer Provinz überall echt religiöser Sinn noch wahrhaft vorherrscht, geht auch daraus hervor, dass von dem benachbarten Windecken, wo nur 20 Familienväter wohnen, als kaum durch die Blätter die Nachricht von der Hungersnot in Palästina dort bekannt wurde, an ca. 60 Gulden hierher zur Weiterbeförderung an die Hungerleidenden eingesandt wurden, gewiss ein Zug von echter Religiosität und Humanität zeugend, wodurch diese Gemeinde sich auszeichnet, und den andern Gemeinden des Sprengels als rühmliches Beispiel vorangeht."  

  
Erfolglose Antisemiten-Versammlung in Windecken (1891)  

Windecken Israelit 23031891.jpg (63741 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. März 1891: "Hanau, 10. März (1891). Dr. Boeckel, der am Sonntag in Windecken bei Hanau eine Antisemiten-Versammlung abhalten wollte, erregte durch seine Erklärung, dass nur Gesinnungsgenossen Einlass haben sollten, einen derartigen Tumult, dass die Versammlung nicht stattfinden konnte. Als nun von antisemitischer Seite der Ruf 'diese Bande' ertönte, erfolgte stürmische Auftritte. Boeckel wurde von Gendarmen aus dem Saal geleitet. Als es zu tätlichen Zwistigkeiten kam, sah sich schließlich der Bürgermeister genötigt, militärischen Schutz zu requirieren. von Hanau kam Militär in einem Extrazuge an und 40 Mann blieben bis Montagvormittag im Orte. Dr. Boeckel hatte inzwischen einen fluchtartigen Rückzug angetreten."   
 
Windecken Dok 010.jpg (205326 Byte)Über die "Antisemiten-Versammlung" (beziehungsweise "Böckelschlacht") von Windecken wurde auch in der nichtjüdischen Presse ausführlich berichtet. Links eine Darstellung in einem Bericht der "Kleinen Presse" vom 12. März 1891 (aus: M. Kingreen s.Lit. S. 106). 
Im Zusammenhang mit der Antisemiten-Versammlung kam es zu einer schweren Schändung des jüdischen Friedhofes.

      
Über eine Versammlung des "Deutsch-Evangelischen Schulvereins des Regierungsbezirks Kassel" mit Protest gegen den Antisemitismus (1904)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. April 1904: "Windecken, 18. April (1904). Der 'Frankfurter Generalanzeiger' berichtet unter dem 7. dieses Monats von einer Versammlung, welche der 'Deutsch-evangelische Schulverein des Regierungs-Bezirks Kassel' dort abgehalten hat, der auch der Pfarrer Baumann von heir beiwohnte und dieselbe mit einem Gebete eröffnete. Auf der Tagesordnung stand die sehr interessante Frage, ob auch das Neue Testament ohne das alte gelehrt werden könnte. Männer aus theologischen, philosophischen, antisemitischen und antichristlichen kreisen wollen das alte Testament aus den Schulen verbannt wissen. Der evangelische Lehrer Kühnle aus Cannstatt (Württemberg) äußerte sich: Die jüdische Religionsgeschichte ist unentbehrlich, da sie die Religionsgeschichte der ganzen Menschheit, und das Neue Testament an das Alte gekettet sei. Es wurde am Ende der einstimmige Beschluss gefasst, den die Versammlung kundgab mit den Worten: Wir protestieren gegen Alle, welche den Versuch machen, die jüdische Religion aus ihrer zentralen Stellung als Quellen aller Religionen zu verdrängen. Was wird Professor Delitzsch zu dieser Kundgebung, die von seinen Leuten kommt, äußern? Es vereinigen sich doch nicht alle mit ihm, und den Nimbus, die ersten Empfänger des Göttlichen Geschenkes am Sinai zu sein, zu nehmen. Aber auch diejenigen unter uns, welche leugnen und nicht glauben wollen, dass die Tora vom Himmel ist, mögen sich von diesen Männern belehren und in ihrem Glauben stärken lassen. Wenn datum in wenigen Wochen der Tag wiederkehrt, an dem sich unsere Vorfahren versammelten, um aus der Hand des göttlichen Dieners Moses das wertvolle Geschenk, das Israel besitzt, zu empfangen, so dürfen wir auch heute wie immer wieder sagen dass der Tag, an dem unsere Tora gegeben wurde unser eigen ist, und wir allein ihn zu feiern und uns mit ihm zu freuen berufen sind, und jedem, der unser heiligstes Gut in entweihender Weise antastet, zuzurufen, dass er die jüdische Religion als Religion der Menschheit antastet, und die Quelle aller Religionen verunreinigt."          

  
Spendenaufrufe für ein arme Gemeindeglieder (1901/1904)  

Windecken Israelit 18071901.jpg (79345 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Juli 1901: "'Wohl dem, der sich vernünftig des Armen annimmt, am Tage des Unglücks errettet ihn der Herr' (hebräisches und deutsches Zitat aus Psalm 41,2). 
Wohltätige Glaubensgenossen! Wiederum bietet sich edlen Menschenfreunden die Gelegenheit, ihren zehnten in würdiger Weise zu verwenden. Es gilt einen braven, fleißigen und frommen Jehudi, Vater einer zahlreichen Familie, noch mehreren unversorgten Kindern, vor dem völligen Ruin zu bewahren. Wenn nicht gute Menschen helfen, so ist für den Mann, der sich ehrenhaft ernährte, die große Gefahr vor der Türe, dass ohne sein Verschulden, Hab und Gut verkauft wird. Mildtätige Menschen verhütet, dass sich nicht die schlimme Befürchtung erfülle, richtet ein verzweifelndes Herz auf, spendet schnell! Wer schnell gibt, gibt doppelt.    
Gaben nehmen der Unterzeichnete und die Geschäftsstelle dieses Blattes unter Nr. 4545 gerne entgegen. 
Windecken, 16. Juni (1901). S. Katz, Lehrer."   
     
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. März 1904: "Edle Glaubensgenossen. 
(hebräisch und deutsch:) Wer eine Seele von Israelit erhält, erhält gleichsam eine ganze Welt. 
Windecken
, 20. März 1904. Ein braver Jehudi, Vater von 10 noch fast unmündigen Kindern, der sich kümmerlich und redlich ernährt, besitzt einen Sohn, den ältesten seiner Kinder, der schwer leidend ist, und infolgedessen dem Berufe, dem er sich gewidmet, entsagen musste. Nach Aussage der Ärzte ist durch mehrwöchentlichen Besuch eines Badeortes Hilfe möglich. Der Vater ist nicht in der Lage, die Kurkosten aus seinen Mitteln bestreiten zu können, eine große Gebotserfüllung kann hier geübt werden, wenn sich gute Menschen bereit finden würden, ein hoffnungsvolles Leben, das ohne Beistand verkümmern würde, erhalten, und den tiefbetrübten Eltern eine Sorge erleichtern zu helfen. Auch in diesem Falle gibt, wer schnell gibt, doppelt. Auf Verlangen bin ich bereit, den Namen des Bittstellers, den Spendern zu offenbaren. Gaben nimmt außer den Unterzeichneten, auch die Geschäftsstelle dieses Blattes unter Nr. 2282 entgegen. 
S. Katz, Lehrer."  

    
Anzeige von Lehrer Sally Katz: Spendenliste für den kurbedürftigen jungen Mann (1904)      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. April 1904: "Auf meinen Aufruf im Israelit Nr. 23 für den kurbedürftigen jungen Mann gingen bei mir folgende Spenden ein: N.N. in Anvers (Belgien) 5 Mark, N. Schwabacher in Frankfurt am Main, 5 M., M.L. in Tiefenort 5 M., M.F. in Stuttgart -30. H. P. in Frankfurt am Main 5 M., N.N. in T. 3,05 M. N.N. in Straßburg 1 M., Siegmund Fließ in Ballenstedt 5 M., Adolf Rosenblatt in Regensburg 20 M:   
Bei der Geschäftsstelle direkt gingen ein: A.H. in Pudewitz 3 M., N.N. 1 M., Max Neumann in Kattowitz 3 M., Eugen Fribourg in Metz 3 M. Allen edlen Spendern sage ich herzlichsten Dank.  
Windecken, 18. April 1904. S. Katz, Lehrer."              

  
Gründung eines Frauenvereines (1902)  

Windecken Israelit 30011902.jpg (16218 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Januar 1902: "Windecken, 28. Januar (1902). Am Chanukkafeste wurde in hiesiger Gemeinde ein Frauenverein gegründet, als dessen Vorstandsmitglieder Frau Sophie Müller, Frau Hedwig Katz und Herr Abraham Wolf gewählt worden."   

    
Eine Versammlung des "Deutsch-Evangelischen Schulvereins" diskutiert über die Frage der Beibehaltung des Alten Testaments (1904)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. April 1904: "Windecken, 18. April (1904). Der 'Frankfurter Generalanzeiger' berichtet unter dem 7. dieses Monats von einer Versammlung, welche der 'Deutsch-Evangelisch Schulverein des Reg.-Bez. Kassel' dort abgehalten hat, der auch der Pfarrer Baumann von hier beiwohnte und dieselbe mit einem Gebete eröffnete. Auf der Tagesordnung stand die sehr interessante Frage, ob auch das neue Testament ohne das alte gelehrt werden könnte. Männer aus theologischen, philosophischen, antisemitischen und antichristlichen Kreisen wollen das alte Testament aus den Schulen verbannt wissen. Der evangelische Lehrer Kühnle aus Cannstatt (Württemberg) äußerte sich: Die jüdische Religionsgeschichte ist unentbehrlich, da sie die Religionsgeschichte der ganzen Menschheit, und das neue Testament an das alte gekettet sei. Es wurde am Ende der einstimmige Beschluss gefasst, den die Versammlung kundgab mit den Worten: Wir protestieren gegen alle, welche den Versuch machen, die jüdische Religion aus ihrer zentralen Stellung als Quelle aller Religionen zu verdrängen. Was wird Professor Delitzsch zu dieser Kundgebung, die von seinen Leuten kommt, äußern? Es vereinigen sich doch nciht alle mit ihm, uns den Nimbus, die ersten Empfänger des Göttlichen Geschenkes am Sinai zu sein, zu nehmen. Aber auch diejenigen unter uns, welche leugnen und nicht glauben sollen, dass die Tora von Gott ist, möglich sich von diesen Männern belehren und in ihrem Glauben stärken lassen. Wenn Datum in wenigen Wochen der Tag wiederkehrt, an dem sich unsere Vorfahren versammelten, um aus der Hand des göttlichen Dieners Moses das wertvollste Geschenk, das Israel besitzt, zu empfangen, so dürfen wir auch heute wie immer wieder sagen, dass der Tag, an dem unsere Tora gegeben wurde, unser eigen ist, und wir allein ihn zu feiern und uns mit ihm zu freuen berufen sind, und jedem, der unser heiligstes Gut in entweihender Weise antastet, zuzurufen, dass er die jüdische Religion als Religion der Menschheit antastet, und die Quelle aller Religionen verunreinigt."        

   
Eingang von Spenden nach dem Spendenaufruf für einen kurbedürftigen jungen Mann (1904)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. April 1904: "Auf meinen Aufruf im Israelit Nr. 23 für den kurbedürftigen jungen Mann gingen bei mir folgende Spenden ein. N.N. in Anvers (Belgien) 5 M., N. Schwabacher in Frankfurt am Main, 5 M., M.L. in Tiefenort 5 M., M.F. in Stuttgart -30, H.P. in Frankfurt am Main 5 M., N.N. in T. 3,05 M., N.N. in Straßburg 1 M., Siegmund Fließ in Ballenstedt 5 M., Adolf Rosenblatt in Regensburg 20 M. 
Bei der Geschäftsstelle direkt gingen ein: 1.K. in Pudewitz 3 M., N.N. 1 M., Max Neumann in Kattowitz 3 M., Eugen Fribourg in Metz 3 M. 
Allen edlen Spendern sage ich herzlichsten Dank. 
Windecken, 18. April 1904. S. Katz, Lehrer."       

 
  

Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Zum Tod des Na
thaniel Heß (1871)

Windecken Israelit 23081871.jpg (154513 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. August 1871: "Aus der Wetterau, im Elul. Am 23. vorigen Monats starb Herr Nathaniel Heß aus Windecken und wurde am folgenden Tage begraben; Herr Distrikts-Rabbiner Adler aus Aschaffenburg hielt die Trauerrede. Das Leben des Heimgegangenen verdient es, in weitern Kreisen bekannt zu werden. derselbe errechte ein Alter von 76 Jahren und lebte 48 Jahre in sehr glücklicher Ehe. Das ganze Leben dieses Mannes war der Tora und Gottes Gebot geweiht und dies alles, so viel als möglich in bescheidener Weise; er war Mohel (Beschneider) und an den ehrfurchtgebietenden Tagen war er ehrenamtlicher Vorbeter. Sein Haus war stets den Armen geöffnet; auch seine edle und fromme Ehefrau stand ihm bei allem Guten würdig zur Seite. Die Wohltätigkeit dieses Mannes war unbegrenzt und war derselbe auch allgemein hoch geachtet und geehrt. So kam vor kurzer Zeit ein nichtjüdischer Bauer aus der Umgegend und bat, man möge ihm doch gestatten, seinen kranken Wohltäter, der vor mehreren Jahren mit vielen Opfern es dahin brachte, dass er von seinem Anwesend nicht vertrieben wurde, besuchen zu dürfen, um demselben die freudige Mitteilung zu machen, dass er, der Bauer, nun schuldenfrei sei. 
Besonders aber suchte dieser Fromme das Torastudium zu fördern. Obwohl seit vielen Jahren sehr leidend, war er dennoch täglich morgens einer der Ersten in der Synagoge. Die Liebe zur Tora war die Krone seiner Frömmigkeit. Seit 16 Jahren hatte er sich gänzlich vom Geschäfte zurückgezogen; seitdem studierte er fast immer in der heiligen Gotteslehre. Obwohl er in seiner Kindheit nur wenig Gelegenheit gehabt hatte zum Studium der Tora, so brachte er es dennoch durch eigenen Fleiß und Liebe zur Sache recht weit darin, sodass er bei Familienfesten über Worte der Tora Vorträge hielt, welche immer bezweckten, seine Kinder und das Haus seines Nächsten dazu zu bringen um den Weg Gottes zu beachten. Dieses Streben bewährte der Fromme namentlich bei Erziehung seiner Kinder, und hat er häufig seiner Familie Worte der Moral aus einem Buch so eindringlich vorgetragen, dass es Worte waren, die aus dem Herzen kamen und in das Herz eindrangen. Einen seiner Söhne ließ er viele Jahre lang von einem frommen Toralehrer erziehen zu Tora und Gottesfurcht, was auch bei den guten Grundlagen vom elterlichen Hause aus und der eigenen innerlichen Gottesfurcht des Knaben zum besten Erfolge führte, sodass es uns zum Troste gereicht, bei diesem herben Verluste sagen zu können, dass der Sohn versöhnt ist über seinen Tod - der Verstorbene Fromme ertrug die langjährigen schmerzlichen, körperlichen Leiden als Leiden der Liebe.  Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."       

  
Zum Tod des bedeutenden Finanziers Hermann Oppenheim (1876)   
Anmerkung zu den "ägyptischen Oppenheims": Simon Oppenheim (geb. 1803 in Zwickau, Familie war seit 1817 in Windecken) war zunächst im Frankfurter Handelshaus Gebrüder Beyfus tätig, später selbständiges Geschäft, ging 1850 nach London und gründete dort das Bankhaus Simon Oppenheim & Co.; Partner war Simons Bruder Hermann, u.a. in Konstantinopel und in Alexandria. Die Filiale in Alexandria (Oppenheim, Chabert & Co.) wurde 1862 liquidiert. Eine neue Bank wurde später durch Henry Oppenheim, den Sohn von Simon Oppenheim, der 1835 in Windecken geboren war, gegründet (Oppenheim, Neven & Co.); sie bildete den Finanzmittelpunkt in Ägypten (insbesondere für den Eisenbahnbau).   

Windecken Israelit 26071876.jpg (123395 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juli 1876: "Paris. Hier starb unlängst Herr Hermann Oppenheim, Chef der Firma Alberti Oppenheim u. Co. in Alexandrien. Der im besten Mannesalter Verstorbene, dessen Wiege in Windecken bei Frankfurt stand, hat es verstanden, sich aus kleinen Verhältnissen und trotz mannigfaltiger Wechselfälle zu einer bedeutenden und einflussreichen Finanzmacht emporzuarbeiten. Frühzeitig nach London gelangend, und dort einen Einblick in das verwickelte Getriebe der Haute Finance erhaltend, war er es, welcher später die Agentur in den ägyptischen Vorschuss- und Anlehensgeschäften an sich zu ziehen wusste, sodass er bald dieses Gebiet fast ausschließlich beherrscht. Oppenheim war es auch, welcher die großen Anlehen mit dem Khedive abschloss und speziell an den deutschen Markt durch Vermittlung der Mitteldeutschen Kreditbankgruppe die ersten ägyptischen Fonds brachte. Zu seinen großen Erfolgen trug namentlich auch der Umstand bei, dass er, ebenso wie später Hirsch in der Türkei, das ägyptische Geschäft als seine Spezialität ansah und auf diese seine ganze Kraft verwendend, allen anderen Unternehmungen prinzipiell fern blieb. Anerkannt muss werden, dass das Glück ihn nicht vergesslich machte, und dass er stets großartige Unterstützungen nach Deutschland sandte. Der Verstorbene, welcher enorme Reichtümer hinterlassen haben muss, besaß Geschäftshäuser in Alexandrien, London, Paris und Konstantinopel."  
  
Windecken Israelit 23081876.jpg (37437 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. August 1876: "Mainz, 18. August (1876). In Nummer 30 des 'Israelit' war über den Tod des Bankier Hermann Oppenheim zu Paris, gebürtig aus Windecken unweit Frankfurt am Main berichtet. Zu unserem Bedauern erfahren wir durch den 'Univ. Israélite', dass der Genannte seit längerer Zeit getauft war."   

     
 Über Lassa Francis Lawrence Oppenheim (geb. 1858 in Windecken, gest. 1919 in London)  

Lassa Francis Lawrence Oppenheim wurde am 30. März 1858 in Windecken geboren und ging hier zur Schule. Er studierte gegen den Willen seines Vaters Jura, war zunächst Professor des Strafrechts in Freiburg und Basel (1885 beziehungsweise 1891) und seit 1895 in England, wo er zunächst an der London School of Economics, seit 1908 als Professor an der Universität Cambridge unterrichtete. Er war einer der ersten, die sich mit dem Internationalen Recht befassten. Seine wichtigste Publikation ist das 1905 erschienene zweibändige Werk "International Law: A Treatise", das 1990 zum 8. Mal neu aufgelegt wurde und heute noch weltweit Grundlage des Völkerrechts ist. Professor Oppenheim starb am 7. Oktober 1919 in London. 

 
 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Lehrlingssuche der Metzgerei Raphael Wolf (1898)

Windecken Israelit 29091898.jpg (24971 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. September 1898: "Ein kräftiger Junge, aus guter Familie, kann die Metzgerei gründlich erlernen bei Raphael Wolf in Windecken bei Hanau. Samstags geschlossen."  

  
Lehrlingssuche der Metzgerei Adolf Wolf in Ostheim (1900)  

Ostheim Israelit 31101900.jpg (37810 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Oktober 1900: "Ein braver kräftiger Junge, von guter Familie, der die Metzgerei und Wurstfabrikation erlernen will, findet sofort Stellung. Samstags und Feiertage geschlossen. 
Adolf Wolf,
Ostheim bei Hanau."   

  
Anzeige der Bäckerei B. Adler in Ostheim (1901)
   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juli 1901: "Ein tüchtiger Bäckergeselle kann sofort eintreten. Samstage und Feiertage geschlossen. 
B. Adler,
Ostheim, Kreis Hanau."    

   
Anzeige des Mehl- und Landesproduktengeschäftes Jacob Levi (1906)
     

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 1. Juni 1906: 
"Für mein Mehl und Landesproduktengeschäft suche ich zum alsbaldigen Eintritt einen 
Lehrling

Kost und Logis im Hause. Samstags und Feiertage geschlossen. 
Jacob Levi, Windecken bei Hanau
."    

     
     
     

Zur Geschichte der Synagoge        
     
Eine Synagoge war bereits seit dem Mittelalter vorhanden. 1429 wird in einer Urkunde Juden Josep genannt, der damals und noch etliche Zeit später in der Judenschule zu Windecken wohnte. Ende des 15. Jahrhunderts wird von einer "neuen Judenschule" berichtet (1498). Die "alte Judenschule" wurde 1512 abgebrochen. Über ihren Standort liegen keine Angaben vor. Bei der "neuen Judenschule" handelte es sich um die bis zum 20. Jahrhundert bestehende Synagoge. 1590 wurde die Synagoge auf Befehl der Herrschaft in Hanau geschlossen, da damals die Vertreibung der Juden aus der Herrschaft geplant war. Auf Intervention des Kaisers konnte sie 1603 wiedereröffnet werden. In den Jahren der Schließung war das Gebäude baufällig geworden und musste renoviert werden.
 
Die Synagoge in Windecken war schon auf Grund ihres Alters historisch besonders wertvoll. Bis zu ihrer Zerstörung 1938 verfügte sie über einen großen Schatz antiker Kultgeräte (von L. Horwitz, Kassel als "Museum des hessischen Judentums" bezeichnet). Der Tora-Schmuck, der Tora-Schrein, Vorhänge, die Kultdecken und die sonstigen rituellen Gegenstände waren teilweise Hunderte von Jahre alt. Noch 1937 wurde an jedem Sabbat Gottesdienst abgehalten. Der Betraum hatte 66 Männer- und 34 Frauenplätze.           

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet und zerstört. Bereits am 9. November kam es zu einem ersten Versuch, die Synagoge anzuzünden. Am frühen Nachmittag des 10. November 1938 hatten sich SA-Leute und andere Nationalsozialisten vor der Synagoge gesammelt. Die Fenster wurden eingeschlagen; der Innenraum wurde verwüstet, das "brauchbare" Inventar gestohlen, danach wurde versucht, Feuer zu legen. Ein nichtjüdischer Nachbar versuchte, dies zu verhindern. Darauf begann man, die Mauern der Synagoge einzureißen. Am nächsten Tag wurde der geplünderte Innenraum mit Strohballen angefüllt und Benzin darüber gegossen. Die Synagoge brannte die ganze Nacht, eine große Menschenmenge schaute zu. In den folgenden Tagen wurden die Trümmer auf Kosten der jüdischen Gemeinde beseitigt, das Grundstück planiert. Im April 1940 kam das Grundstück in den Besitz der Stadt, die 1943 hier einen Feuerlöschteich anliegen ließ. Nach 1945 wurde der Teich wieder aufgefüllt und das Grundstück 1950 mit einem Wohnhaus überbaut. 1986 wurde dieses Haus abgebrochen, dabei kamen die Fundamente der Synagoge wieder zum Vorschein. 1988 wurde auf dem ehemaligen Synagogengrundstück eine evangelisch-methodistische Kirche erbaut. 
  
Im November 1985 wurde am Platz der früheren Synagoge eine Gedenktafel angebracht. Die Inschrift der Gedenktafel lautet: "Den Toten zum Gedenken - Den Lebenden zur Mahnung. An dieser Stelle standen die im Jahre 1481 erbaute Synagoge, das Judenbad, das Gemeindehaus und die Schule der Juden von Windecken und Ostheim. Die Synagoge - als Museum und Kleinod des hessischen Judentums bezeichnet - wurde am 9. November 1938 niedergebrannt und zerstört. Die jüdische Gemeinde hatte im Ersten Weltkrieg drei Gefallene: Sigmund Jacob, Siegfried Katz und Joseph Wolf. Letzter Vorsitzender der jüdischen Gemeinde war Salli Reichenberg, dem im Ersten Weltkrieg für seinen Militärdienst das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen wurde. In den zwanziger Jahren hatte Windecken 2 jüdische Stadtverordnete: Moritz Müller und Felix Schuster. Durch die nationalsozialistische Diktatur ihrer Existenzgründlage beraubt, wanderten viele jüdischer Mitbürger aus. Nicht alle konnten ihr Leben durch Flucht aus ihrer Heimat retten. Die letzten noch in Windecken verbliebenen jüdischen Mitbürger, darunter Salli Reichenberg, wurden in Konzentrationslager verschleppt und dort ermordet. Wir trauern um das Leid aller Windecker und Ostheimer Juden. Schalom - Schalom."  
     
     
Adresse/Standort der SynagogeSynagogenstraße 22 (alte Judengasse, 1925 in Synagogenstraße beziehungsweise in Ostheimer Straße umbenannt wurde; 1935 in Braugasse umbenannt, seit 1988 wieder Synagogenstraße). 
   
   
Fotos
(Quelle: Plan der Stadt Windecken von 1727: Geschichtsverein Windecken; Abbildungen der Synagoge bei M. Kingreen s.Lit.) 

Pläne Windecken plan1727.jpg (103515 Byte) Windecken Synagoge 015.jpg (65396 Byte)
  Ausschnitt aus dem Plan der 
Stadt Windecken von 1727 mit 
Eintragung der "Judengasse" und mit 
Nr. "6" der Synagoge  
 Lage der Synagoge mit dem Gemeindehaus,
 dem rituellen Bad, der jüdischen Schule und
 dem Synagogengarten, im Süden und Osten
 von der Stadtmauer begrenzt.  
        
Historische Fotos   Windecken Synagoge 001.jpg (61076 Byte) Windecken Synagoge 002.jpg (96047 Byte)
   Ostseite der Synagoge im März 1938, 
links ein Stück der Stadtmauer  
Blick von Süden auf die Synagoge 
und das Gemeindehaus  
      
Rekonstruktionszeichnungen 
von Frank Schmidt (1985)
Windecken Synagoge 004.jpg (29074 Byte) Windecken Synagoge 003.jpg (120990 Byte)
   Die Ostseite der Synagoge mit den 
hohen Fenstern und der Rosette im Giebel 
Rekonstruktionszeichnung von 
Synagoge und Gemeindehaus 
      
Gedenken an die ehemalige Synagoge 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.3.2009) 
Windecken Synagoge 170.jpg (66390 Byte) Windecken Synagoge 176.jpg (67911 Byte)
  Die an Stelle der früheren Synagoge erbaute
 evangelisch-methodistische Kirche 
An der Mauer hinter dem parkenden Auto 
ist die Gedenktafel angebracht 
     
Windecken Synagoge 172.jpg (81162 Byte) Windecken Synagoge 174.jpg (126271 Byte) Windecken Synagoge 175.jpg (83178 Byte)
Teil der Stadtmauer beim ehemaligen
 Synagogengrundstück 
Gedenktafel  
  
Straßenschild 
"Synagogenstraße"

    
    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 

September 2008: Erste Verlegung von "Stolpersteinen" in Nidderau 
Hinweis: Zum Lesen der Artikel bitte Textabbildung anklicken   
Nidderau PA 2008012.jpg (268800 Byte)Bericht in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 2. September 2008 von Susanne Krejcik: "Auf den Spuren der Juden". 
 
Nidderau PA 2008011.jpg (297983 Byte)Bericht in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 5. September 2008 von Susanne Krejik: "Erinnerung auf 10x10 Zentimetern". 
 
Nidderau PA 2008010.jpg (175517 Byte)Bericht in der "Frankfurter Rundschau" vom 5. September 2008 von Jörg Andersson: "Stolpersteine - Vor 70 Jahren wurden jüdische Familien aus Nidderau deportiert. Erinnerung vor Haus Nummer 9. Nidderau - Gedenksteine für ermordete Juden".   
   
Oktober 2009: Zweite Verlegung von "Stolpersteinen" in Nidderau   
Nidderau: Zweite Stolpersteine-Verlegung in Nidderau 
Pressemeldung der Stadt Nidderau - Pressestelle vom 14. Oktober 2009 (Quelle: www.pressemeldung-hessen.de, Artikel) :  
Nidderau. 26 Stolpersteine vor fünf Häusern im Stadtgebiet Nidderau erinnern bereits an Opfer der nationalsozialistischen Diktatur. Am 20. Oktober kommen 13 weitere Gedenktafeln hinzu, die der Kölner Künstler Gunter Demnig zwischen 9 und 11.30 Uhr eigenhändig verlegt. Der Rabbiner Andrew Steiman aus Frankfurt begleitet die Einbettung der Mahnmale vor fünf ehemaligen Wohnstätten jüdischer Bürgerinnen und Bürger in Windecken. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an der Verlegung teilzunehmen.  
Die Verlegung beginnt um 9 Uhr vor dem Anwesen in der Glockenstraße 6. Im Abstand von jeweils etwa einer halben Stunde setzt Demnig den Vorgang an vier weiteren Windecker Adressen fort. Folgender 13 Opfer wird in Form neuer Stolpersteine namentlich gedacht: Selma Kahn (Glockenstraße 6), Julius und Johanna Reichenberg (Glockenstraße 4), Recha Rosa und Sophie Müller (Ostheimer Straße 1), Moritz, Kathinka, Joseph, Lilli, Doris und Grete Müller (Friedrich-Ebert-Straße 12) und Hilda und Lollo Oppenheimer (Heldenberger Straße 5). 
Als einer von über 480 Orten in Deutschland, Österreich, Ungarn Polen, der Ukraine und den Niederlanden ist Nidderau somit am größten dezentralen Denkmal und Kunstprojekt der Welt beteiligt. Insgesamt über 20.000 etwa 10 mal 10 Zentimeter große Gedenktafeln aus Messing hat Demnig inzwischen jeweils in den Bürgersteig vor dem letzten freiwilligen Wohnort von Opfern des nationalsozialistischen Terrors eingelassen. Eingeprägt ist nach den Worten "Hier wohnte" der Name und das jeweilige Schicksal der Person. Die Platten werden ebenerdig verlegt, "stolpern" sollen nur das Auge und das Herz. 
Am Samstag, den 17. Oktober findet um 14 Uhr ein Rundgang mit dem Thema "Auf den Spuren der jüdischen Familien Windeckens und der Geschichte der Jüdischen Gemeinde Windecken" mit Monica Kingreen statt. Treffpunkt für diese Veranstaltung ist der Marktplatz in Windecken. 
     
September 2010: Dritte Verlegung von "Stolpersteinen" in Nidderau  
Pressemitteilung der Stadt Nidderau vom 30. August 2010 (Quelle: www.pressemeldung-hessen.de):  
"Nidderau: Gedenken an NS-Opfer in Ostheim und Heldenbergen. Dritte Verlegung von 'Stolpersteinen' in Nidderau am 9. September.
Nidderau
– Am Donnerstag, den 9. September 2010, kommen die Namen von 28 Opfern des Nationalsozialismus wieder dahin zurück, wo diese ihr Zuhause hatten. Der Kölner Künstler Gunter Demnig setzt sein Erinnerungsprojekt fort und verlegt zum dritten Mal 'Stolpersteine' in Nidderau.
Über 22.000 zehn mal zehn Zentimeter große Gedenktafeln in über 500 Orten Deutschlands und mehreren Ländern Europas hat Demnig bereits in den Bürgersteig eingefügt. Sie erinnern direkt vor ihrer letzten freiwilligen Wohnstätte an Menschen, die während der Herrschaft der Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden. 39 'Stolpersteine' in Ostheim, Windecken und Heldenbergen rufen bereits die Erinnerung an die Opfer wach. 28 weitere sollen am 9. September folgen und das schon jetzt größte dezentrale Mahnmal der Welt ergänzen.
Die Verlegung beginnt um 9 Uhr in der Spessartstraße 2 in Ostheim, wo Bürgermeister Gerhard Schultheiß ein Grußwort sprechen wird. An zwei Stellen in Ostheim werden insgesamt acht 'Stolpersteine' in den Bürgersteig eingelassen, es folgen 20 Gedenksteine an sechs Stellen in Heldenbergen. Begleitet wird die Verlegung von mehreren Geistlichen der Kirchen Nidderaus sowie von Schulklassen der Bertha-von-Suttner-Schule. Bürger der Stadt tragen vor Ort Gedenkworte an die Opfer vor.
Die Initiative 'Stolpersteine' wird durch bürgerschaftliches Engagement getragen. Die Kosten für die Steine in Höhe von jeweils 95 Euro tragen einzelne Bürger. Wer sich an der Initiative beteiligen möchte, findet mehr Informationen im Internet unter www.stolpersteine-nidderau.de oder kann sich telefonisch unter 0177/4541345 an Dr. Ralf Grünke wenden."    
 
 
Zum aktuellen Stand der "Stolperstein-Verlegung" in Nidderau siehe die Website www.stolpersteine-nidderau.de 
  
Juni 2012: Die "Stolpersteine" werden durch Mormonen gereinigt    
Pressemitteilung vom 4. Juni 2012: "'Mormon Helping Hands' reinigen Gedenktäfelchen für jüdische Opfer des Nationalsozialismus..." 
Link zum Artikel  
Anmerkung: durch 45 Gläubige der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" wurden die insgesamt 80 "Stolpersteine" in Heldenbergen, Windecken und Ostheim gereinigt. Künftig sollen alle ein bis zwei Jahre in Nidderau jeweils eine Schule, ein Verein oder eine Kirchengemeinde die Messingtäfelchen polieren und so die Erinnerung an ehemalige jüdische Mitbürger wach halten.   
  

     
     
Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der Stadt Nidderau   
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Windecken (interner Link)    
bulletWebportal HS 010.jpg (66495 Byte)Webportal "Vor dem Holocaust" - Fotos zum jüdischen Alltagsleben in Hessen mit Fotos zur jüdischen Geschichte in Windecken 

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Windecken mit Erbstadt und Ostheim     
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Windecken sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,825   Geburtsregister der Juden von Windecken  1825 - 1857; enthält auch Angaben zu Personen aus Erbstadt     https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1030595       
HHStAW 365,828   Sterberegister der Juden von Windecken   1825 - 1880; enthält auch Angaben zu Personen aus Erbstadt und Ostheim https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2083545        
HHStAW 365,827   Trauregister der Juden von Windecken  1827 - 1890; enthält auch Angaben zu Personen aus Erbstadt    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3553848                       
HHStAW 365,826   Geburtsregister der Juden von Windecken  1857 - 1889; enthält auch Angaben zu Personen aus Ostheim   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3926585            

Literatur:  

bulletWindecken Buch 01.jpg (36132 Byte)Monica Kingreen: Jüdisches Landleben in Windecken, Ostheim und Heldenbergen. Hg. von der Stadt Nidderau. Hanau 1994 (mit weiteren Literaturangaben). CoCon Verlag Hanau.
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 219-220. 
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 465-466. 

    
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Windecken (now part of Nidderau) Hesse-Nassau. Expelled during the Black Death persecutions of 1348-49, Jews returned and built a synagogue in 1429 that was maintained for over 500 years. Numbering 192 (11 % of the total) in 1850, the community was the birthplace of eminent individuals such as Lassa Francis L. Oppenheimer (1858-1919), an authority on international law at Cambridge University. Socialists led the battle against antisemitism from 1891 until 1933, when the community (affiliated with the Hanau rabbinate) dwindled to 44. The Nazis burned the ancient synagogue on Kristallnacht (9-10 November) and by July 1941 no Jews remained. Thirteen had emigrated and at least 12 perished in the Holocaust.   
   
     

                   
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Stand: 15. Oktober 2013