Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Wettesingen (Gemeinde Breuna, Kreis Kassel) 
Jüdischer Friedhof von Herlinghausen (Stadt Warburg, Westfalen)
   

Zur Geschichte des Friedhofes         
    
Der auf der Gemarkung Wettesingen befindliche jüdische Friedhof war Begräbnisplatz für die jüdische Gemeinde in Herlinghausen (Stadt Warburg, Westfalen). Die in Wettesingen lebenden Juden wurden auf dem Friedhof in Breuna beigesetzt, wo bis zur Anlegung eines eigenen Friedhofes auch die in Herlinghausen verstorbenen Juden beigesetzt worden sind. 
   
In Herlinghausen war zeitweise ein Drittel der Ortsbevölkerung jüdischen Glaubens: 1802 waren von den 395 Einwohnern 121 jüdisch. Viele der jüdischen Familien hatten eine Landwirtschaft und handelten mit Getreide und Vieh. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwohner durch Aus- und Abwanderung stark zurück, darunter der Pferdehändler Sally Goldschmidt, der 1915 nach Paderborn gezogen ist, seine acht Kinder in andere Städte. Anfang der 1920er-Jahre gab es noch zwei jüdische Familien in Herlinghausen: Familie Kleeblatt und Familie van der Kops. 
   
In der NS-Zeit sind von den in Herlinghausen geborenen oder längere Zeit wohnhaften Personen umgekommen: Sara Auerbach geb. Kleeblatt (1871), Minna Cohen geb. Kleeblatt  (1875), Emanuel Gans (1867), Alfons Goldschmidt (1906), Käthe Karoline Greiffenhagen geb. Goldschmidt (1903), Adolf Kaiser (1874), Ida Kleeblatt geb. Rosenstein (1881), Joseph Julius Kleeblatt (1877), Lieselotte Kleeblatt (1923), Moritz Kleeblatt (1881), Sara Kleeblatt (1883), Salli Mathias (1870), Klara Reichmann (1873), Sally Reichmann (1876), Adelheid Schönlank geb. van der Kop (1920).  
    
    
Der Friedhof der Gemeinde Herlinghausen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts auf heutiger Gemarkung Wettesingen angelegt (Margit Naarmann s. Lit. vermutet eine Entstehung im Jahr 1835). Das Grundstück des Friedhofes gehörte noch bis 1873 zu Westfalen und ist erst im Jahr 1873 an Hessen übergegangen. Die lesbaren Datierungen reichen von 1869 bis 1913. Auf dem Friedhof ist ein Gedenkstein vorhanden "Zum Gedenken der hier ruhenden Jüdischen Bürger aus Herlinghausen". Die Friedhofsfläche beträgt nach unterschiedlichen Angaben der Behörden 9,20 ar (Arnsberg, Regierungspräsidium) oder 3,16 ar (Gemeinde). Die unterschiedlichen Angaben ergeben sich vermutlich dadurch, dass nur 3,16 ar des Friedhofsgeländes von einem Zaun umgeben sind - in diesem Bereich sind heute noch elf Grabsteine erhalten
.    
    
    
Lage des Friedhofes   
   
Der Friedhof liegt zwischen Herlinghausen und Wettesingen, noch etwa 2 km von Wettesingen entfernt. Er ist erreichbar über einen Feldweg, der von der Bundesstrasse B 7 abgeht.  
   
   
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 16.6.2008)   

Wettesingen Friedhof 162.jpg (105235 Byte) Wettesingen Friedhof 161.jpg (122414 Byte) Wettesingen Friedhof 160.jpg (56447 Byte)
Blick auf den Friedhof - vom
 Fußweg von der B 7 kommend 
Das Eingangstor Hinweistafel zu 
den Öffnungszeiten
   
     
Wettesingen Friedhof 150.jpg (106386 Byte) Wettesingen Friedhof 157.jpg (111158 Byte) Wettesingen Friedhof 158.jpg (115858 Byte)
Blick über den Friedhof vom Eingangstor  Ansichten des Friedhofes von Osten her in Richtung Eingangstor 
   
Wettesingen Friedhof 152.jpg (101546 Byte) Wettesingen Friedhof 151.jpg (101172 Byte) Wettesingen Friedhof 153.jpg (109592 Byte)
Grabstein für Matthias Gans 
(1820-1892) 
Grabstein für Mathilde geb. Abel, 
Ehefrau von Heinemann Kaiser, gest. 
Erew Pessach 5626 (=30. März 1866)
Grabstein für Frau Juda Kaiser 
geb. Heinemann
, gest. 25.12.1869 
mit 72 Jahren 
   
     
Wettesingen Friedhof 159.jpg (105633 Byte) Wettesingen Friedhof 155.jpg (109972 Byte) Wettesingen Friedhof 156.jpg (136294 Byte)
   Grabstein für Dina Feldheim 
(1840-1899)
  
     
   Wettesingen Friedhof 154.jpg (114443 Byte)   
   Gedenkstein: "Zum Gedenken an die 
hier ruhenden Jüdischen Bürger
 aus Herlingshausen"  
  

  
   

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Breuna mit Seite zu Wettesingen  

Literatur:  

bulletUmfassende Literaturhinweise siehe bei Michael Dorhs [Zsst.]: Bibliographie zur Kultur und Sozialgeschichte der Jüdinnen und Juden im Bereich der alten Landkreise Hofgeismar, Kassel, Wolfhagen und in der Stadt Kassel. Ausführliche Zusammenstellung. 195 S. Eingestellt als pdf-Datei (Stand Dezember 2022).   
bullet Arnsberg I,95.347.  
bulletBeitrag von Margit Naarmann im "Historischen Handbuch der Jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe" Band 10 2013 S. 755-761 über Warburg-Herlinghausen.  
bulletArtikel von Antje Thon in der Hessischen Allgemeinen (hna.de) vom 26. Oktober 2013: "Kleiner Friedhof bei Wettesingen: Juden aus Herlinghausen bestattet" Link zum Artikel    

   
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020