Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Vendersheim (VG Wörrstadt, Kreis Alzey-Worms) 
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Religionsschule
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Kennkarten aus der NS-Zeit   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)             
    
In Vendersheim bestand eine jüdische Gemeinde bis nach 1933, obwohl sie auf Grund ihrer zurückgegangenen Zahl der Gemeindeglieder bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Auflösung begriffen war. Die Entstehung der Gemeinde geht in das 18. Jahrhundert zurück.  
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1824 und 1830 jeweils 49 jüdische Einwohner, 1861 37 (7,5 % von insgesamt 494 Einwohnern), 1880 38 (7,5 % von 509), 1910 6 (1,2 % von 482). Um 1910 gab es Bemühungen der jüdischen Einwohner von Vendersheim um einen Anschluss an die Gemeinde Partenheim.  
  
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.) und eine jüdische Schule. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Jugenheim beigesetzt.  Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat Alzey.  
  
Um 1924, als nur noch sechs jüdische Personen in Vendersheim lebten (in drei Haushaltungen, 1,4 % von insgesamt 434 Einwohnern), war Gemeindevorsteher Max Berger. Auch 1932 wird die Gemeinde noch als selbstständige Gemeinde aufgehört mit weiterhin sechs jüdischen Gemeindegliedern (in zwei Haushaltungen). Vorsteher war weiterhin Max Berger.   
  
1933 lebten weiterhin 6 jüdische Personen am Ort (1,3 % von insgesamt 456 Einwohnern).
In den folgenden Jahren sind alle auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Der letzte Gemeindevorsteher Max Berger und seine Frau sind 1938 in die USA emigriert; die anderen vier Personen (der Familie Simon) sind 1937 beziehungsweise 1939 nach Mainz verzogen, von wo sie später deportiert wurden. 
   
Von den in Vendersheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Adolf Berger (1871), Adolf Löwenstein (1887), Bernhard Löwenstein (1873), Jakob Löwenstein (1875), Adolf Simon (1887), Elisabeth Simon (1914), Friederike Simon geb. Weis (1884, vgl. Kennkarte unten), Johanna Simon (1926, vgl. Kennkarte unten).       
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
  
Aus der Geschichte der jüdischen Religionsschule 
Lehrer Salomon aus Worms unterrichtet die jüdischen Kinder in Vendersheim (1928)    

Artikel im Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Israelitischen Religionsgemeinden Hessens vom März 1928: "Der Unterricht in Wöllstein, Eich, Heßloch mit Monzernheim und Wachenheim wird Herrn Lehrer Salomon - Worms und der in Niedersaulheim, Wallertheim mit Vendersheim, Wörrstadt, Sprendlingen, Bodenheim, Essenheim, Hahnheim, Nieder- und Ober-Olm, Weisenau, Gonsenheim und Mombach Herrn Lehrer Rosenberg - Mainz übertragen".    

 
 
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
 
Ergebnis einer Spendensammlung (1881)
  

Mitteilung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Oktober 1881: "Vendersheim bei Wörrstadt. Durch Vorstand N. Löwenthal: von mehreren Mitgliedern 10 M."     

    
   

Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
 
Verlobung von Frida Simon in Vendersheim mit David Mayer in Weisenheim am Sand (1905)   
Anmerkung: beide sind in der NS-Zeit nach den Deportationen umgekommen. 

Mitteilung in der "Neuen Jüdischen Presse" vom 10. November 1905: "Verlobte. Frida Simon, Vendersheim, mit David Mayer, Weisenheim am Sand."  

      
85. Geburtstag von Amalie Simon (1929)   

Vendersheim Israelit 18041929.jpg (22261 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April 1929: "Frankfurt am Main, 12. April (1929), Frau Amalie Simon, früher Vendersheim (Rheinhessen), zur Zeit bei Frau Warschawski, Frankfurt am Main, Uhlandstraße 46, begeht am 25. April ihren 85. Geburtstag."  

     

Kennkarten aus der NS-Zeit            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarte der in Vendersheim 
geborenen Johanna Simon
 
 Vendersheim KK MZ Simon Johanna.jpg (92901 Byte)  
   KK (Mainz 1939) für Johanna Simon (geb. 21. März 1926 in Vendersheim), Schülerin, wohnhaft 
in Vendersheim und Mainz, am 27. September 1942 deportiert ab Darmstadt in das Ghetto Theresienstadt, 
am 29. Januar 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz, ermordet    
 
     
 Kennkarte der in Vendersheim 
wohnhaften Friederike Simon geb. Weis 
 
Nordenstadt KK MZ Simon Friederike.jpg (83961 Byte)  
   Kennkarte (Mainz 1939) für Friederike Simon geb. Weis (geb. 21. September 1884 in Nordenstadt), 
wohnhaft in Vendersheim und Mainz, am 27. September 1942 deportiert ab Darmstadt in das 
Ghetto Theresienstadt, am 29. Januar 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz,, ermordet 
 

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge   
        
  
Mitte des 19. Jahrhunderts war ein Betraum beziehungsweise eine Synagoge vorhanden (1851 oder 1855 genannt). 1932 (Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung) wird als Adresse der Synagoge die Obertorstraße 26 angegeben. Es wird sich bei der Synagoge um kein selbständiges Gebäude gehandelt haben, sondern vermutlich um einen Betsaal in einem jüdischen Wohnhaus. 
   
Obwohl bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts in der Synagoge keine regelmäßigen Gottesdienste mehr abgehalten werden konnten, blieb sie dennoch bestehen und wurde erst im Jahr 1935 durch den Gemeindevorsteher Max Berger verkauft
.  
  
  
Adresse/Standort der Synagoge   1932: Oberstraße 26    
   
    
Fotos  

Es sind noch keine Fotos zur jüdischen Geschichte in Vendersheim vorhanden; 
über Hinweis oder Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite
  
         

     
     
Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Vendersheim  

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bd. 2. S. 320.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 279.  (englisch)  
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 374 (mit weiteren Literaturangaben).
bulletWolfhard Klein: Die Synagogen in Essenheim, Jugenheim, Nieder-Saulheim, Partenheim, Stadecken und Vendersheim. In: Mandelzweig (Hrsg.: Förderverein der Synagoge Weisenau) Nr. 2 - 2022. Eingestellt als pdf-Datei.     

   
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Vendersheim, Hesse.  Numbering 49 in 1828, the community dwindled to six in 1933 and by 1938 no Jews remained.   
      
       

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020