Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Seeheim mit Jugenheim (Gemeinde Seeheim-Jugenheim, Kreis Darmstadt-Dieburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde Seeheim 
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen    
bulletZur Geschichte der Synagoge  
bulletZur Geschichte der jüdischen Familien in Jugenheim  
Artikel / Anzeigen zur Geschichte jüdischer Familien in Jugenheim  
Begegnung zwischen dem russischen Zaren und einer jüdischen Mädchengruppe aus Frankfurt in Jugenheim (1876) 
Beschreibung Jugenheims mit Werbung für die Pension Heymann (1904)  
Erzählung "Der Spieler" vom H. Berger (1891)  
In der NS-Zeit: das Schwimmbad in Jugenheim soll "judenfrei" werden (1934)       
Weitere Dokumente      
bulletFotos 
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   
bulletLinks und Literatur  

  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Seeheim (english version)  
     
In Seeheim bestand eine jüdische Gemeinde bis um 1935. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Um 1700 lebten zwei jüdische Familien am Ort, gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren es vier Familien mit 20 Personen (1791). Bis Mitte des 19. Jahrhunderts gehörten die in Seeheim und Jugenheim lebenden jüdischen Personen zum jüdischen Gemeindeverband Alsbach; erst nach 1850 entstand eine selbständige jüdische Gemeinde Seeheim; die in Jugenheim lebenden jüdischen Familien gehörten weiterhin zum Gemeindeverband Alsbach.   
    
Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich im 19. Jahrhundert wie folgt:  1805 24 jüdische Einwohner, 1828 48, 1861 78 (7,2 % von insgesamt 1.087 Einwohnern), 1880 39 (3,5 % von 1.100), 1900 62 (4,3 % von 1.433), 1910 38 (2,1 % von 1.773).   
   
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Alsbach beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorsänger und Schochet tätig war (vgl. Ausschreibungstext unten von 1876). Die jüdische Gemeinde gehörte zum orthodoxen Rabbinat Darmstadt II.
   
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Siegmund Feitler (geb. 14.12.1892 in Seeheim, gef. 3.1.1917).  
       
Um 1924, als noch 22 jüdische Gemeindeglieder gezählt wurden (1,2 % von insgesamt etwa 1.800 Einwohnern), war Vorstand der jüdischen Gemeinde Rudolf Mayer (auch noch 1932). 1932 sind neben Rudolf Mayer als weitere Vorsitzende Milton Mayer und Hermann Rosenfeld eingetragen.    
      
Nach 1933 sind die meisten der jüdischen Gemeindeglieder (1933: 19 Personen) auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert (zehn Personen nach Nordamerika, Dr. Arthur Mayer und Frau nach Frankreich, Auguste Frank nach Zürich). Sieben Personen verzogen nach Frankfurt und Darmstadt. Zur Zeit des Novemberpogroms 1938 wohnten noch fünf jüdische Personen in Seeheim und Jugenheim. Trotzdem kam es auch hier zu Übergriffen. Ein Gemischtwarenladen in der Ludwigstraße in Seeheim wurde nahezu völlig leergeräumt. Einrichtungsgegenstände und Waren wurden auf die Straße geworfen. Die letzten beiden jüdischen Einwohner wurden 1942 deportiert. 
     
Von den in Seeheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Ruth Bachenheimer (1905), Moritz (Moshe) Bamberger (1869), Bethge (Betty) Ettinghausen geb. Feitler (1861), Selma Ewald geb. Goldberg (1879), Auguste Goldberg geb. Hausang (1873), Edmund Goldberg (1877), Dr. Arthur Mayer (1888), Margarite Mayer geb. Benedikt (geb. ?), Max (Marx) Mayer (1886), Nathan Mayer (1895), Rudolf Mayer (1868), Emilie Rosenfeld geb. Mayer (1888), Julius sachse (1865), Betty Steinthal geb. Feitler (1860), Franziska Weiler geb. Mayer (1876).  
    
Aus den in Jugenheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Moritz Abraham (1882), Ottilie Brodnitz geb. Trier (1877), Matha Tilly Dora Broditz (1941), Siegfried Brodnitz (1866), Heinrich Koppel (1870), Julius Koppel (1900), Mathilde Koppel geb. Simons (1905), Herbert Seligmann (1935), Erna Regina Steinberg geb. Feitler (1896), Julius Sachse (1865). 
Anmerkung: es kommt in den Listen immer wieder zu einzelnen Verwechslungen mit Personen, die im rheinhessischen Jugenheim gelebt haben. Die aufgeführten Namen sind der Liste des Bundesarchives entnommen und mit den Zusammenstellungen in der Publikation "Jüdisches Leben in Jugenheim im 18. und 19. Jahrhundert" abgeglichen.   
      
Am Gemeindehaus Seeheim ist eine Gedenktafel mit Namen der Ermordeten angebracht.   
       
       
       
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Stelle der Vorsängers
/ Religionslehrers / Schächters 1876

Seeheim Israelit 01031876.jpg (24801 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. März 1876: "Die Vorsänger-, Religionslehrer- und Schächterstelle in Seeheim bei Bensheim (Bergstraße) ist vakant und sofort zu besetzen. Jährlicher Gehalt 400 Mark nebst 200 Mark Nebenverdienten, sowie freies Logis, Bett und Heizung. Meldungen nimmt entgegen. Der israelitische Vorstand. Mayer."

  
Tragische Geschichte vom Tod eines Bewerbers auf die Lehrerstelle in Seeheim sowie ihre fehlerhafte und korrekte Darstellung in der Presse (1863)
Anmerkung
: der nachstehende Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" bezieht sich auf einen Bericht in der Zeitschrift "Der israelitische Lehrer", der die tragische Geschichte eines Bewerbers auf die Lehrerstelle in Seeheim ausnützte, um damalige Zeitverhältnisse kritisch zu beleuchten. Die - in gewisser Weise auch selbstkritische - Darstellung wurde dann in nichtjüdischen Zeitungen übernommen und entsprechend antijüdisch gedeutet. Darauf bezieht sich der Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" und stellt auf Grund von eigenen Recherchen die Geschichte so dar, wie sie tatsächlich stattgefunden hat:  

Seeheim Israelit 04031863.jpg (189430 Byte) Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. März 1863: "Mainz. Im "Israelitischen Lehrer" Nr. 7 lesen wir Folgendes: "Aus der hessischen Provinz Starkenburg meldet man uns eine schauderhafte Geschichte, die in ihrer nackten Wirklichkeit ein Schmachbild der Verhältnisse ist, in welchen die Religionslehrer des Großherzogtums Hessen gesetzlich noch leben. - In Seeheim, soviel wir wissen einem Dorfe im Kreise Bensheim, war ein Lehrer Behr erst wenige Tage oder Wochen aufgenommen, der kurz zuvor in Wolfskehlen, unweit davon war. Schon nach wenigen Tagen wurde Behr krank - er soll ein starker Branntweintrinker gewesen sein, - und die Gemeinde, in Furcht sich mit demselben Last zu machen - gab ihrem kranken Lehrer eines Abends den Abschied - nach einer anderen Version noch das Geleite bis vor den Wald, dort ließ sie ihn laufen. Der Lehrer ging, kam mitten in der Nacht nach Pfungstadt, das 1 1/2 Stunden von Seeheim ist, und fiel vor der Nachtwächterstube hin, wo er wohl Licht erblickend, sich Rettung gesucht haben möchte. Die Wächter kamen heraus, brachten ihn in ihre Stube, wo er nach kurzer Zeit verschied. --- Wir finden kein Wort, das wir diesem Gemälde heute beifügen könnten. So etwas kann nur noch in einer jüdischen Gemeinde Hessens vorkommen.'
Diese Mitteilung des 'Israelitischen Lehrers' ist in eine große Menge von Zeitungen übergangen und hat namentlich die Nutzanwendung: 'so etwas kann nur in einer jüdischen Gemeinde Hessens vorkommen,' nicht verfehlt, viel Rischuth (hier: antijüdische Gotteslästerung) zu machen. Wie wir jedoch erfahren, verhält sich die Geschichte wesentlich anders: Der verstorbene Lehrer Behr stand noch nicht in Seeheim im Amte, sondern war auf die Aufforderung des dortigen Vorstandes hingekommen, um sich daselbst als Lehrer engagieren zu lassen. Als er dort ankam, fand er die Vorsteher nicht zuhause und logierte sich im Gasthause ein, um deren Ankunft abzuwarten. Drei Tage wartete er daselbst vergeblich und unterhielt sich inzwischen mit Branntweintrinken. Als ihm die Zeit zu lange währte, ging er von da nach Pfungstadt, kehrte dort in einem Wirtshause ein, wurde krank und starb nach einiger Zeit, im Beisein und unter Hilfeleistung der israelitischen Beerdigungsbruderschaft.
Wir ersuchen die Redaktion des "Israelitischen Lehrers" künftighin vorsichtiger zu sein und die israelitischen Gemeinden Hessens nicht als eine Horde von Barbaren darzustellen, denen die Stammestugenden des israelitischen Volkes, zu welchen namentlich Mitleid und Erbarmen gehören, abhanden gekommen sind. Alle löblichen Zeitungsredaktionen, welche die Schauergeschichte des israelitischen Lehrers aufgenommen, werden ergebenst ersucht, auch dieser Berichtigung ihre Spalten zu öffnen."

 
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
Über den Arzt Dr. Arthur Mayer (1888-1945)    

Der in Seeheim geborene und hier auch praktizierende, sehr beliebte Arzt Dr. Arthur Mayer (1888-1945, Praxis Oberbeerbacher Str. 11, später Lindenstr. 8) konnte mit seiner Frau Margarite geb. Benedikt zwar bereits 1933/34 nach Frankreich auswandern, wurde jedoch 1943 bei Lyon verhaftet und von dort nach Auschwitz deportiert. Er war in Auschwitz als Lagerarzt eingesetzt und wurde 1945 von den Russen befreit. Drei Tage nach der Befreiung starb er an Tuberkulose in einem polnischen Lazarett. Seine Frau Margarite wurde in Auschwitz ermordet. An Dr. Arthur Mayer erinnert seit 1960 in Seeheim in der Dr.-Arthur-Mayer-Ruhe (Grünanlage) ein Gedenkstein.    

     
    
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
Verlobungsanzeige von Rose Meyer und Moritz Lorsch (1923)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Juni 1923: "Rose Meyer - Moritz Lorsch. Verlobte.   
Seeheim an der Bergstraße - Romrod in Oberhessen  - Frankfurt a. Main, Rechneigrabenstraße 12b.  Juni 1923."   

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge         
    
Spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts war ein Betsaal in Seeheim eingerichtet. Die jüdischen Familien des Ortes hatten dazu gemeinsam einen Raum gemietet. 1865 erwarb die Gemeinde ein Grundstück (Hofreite des nach Amerika ausgewanderten Peter Grund). Auf diesem Grundstück plante man ein Gemeindezentrum mit Synagoge, Gemeindehaus (mit Schule und Lehrerwohnung) und rituellem Bad. Da die Gemeinde mit der Finanzierung alleine überfordert war, wurden Kollekten durchgeführt. Spenden kamen unter anderem von Großherzog Ludwig III., von der Familie Rothschild, aber ein genauso ansehnlicher Betrag von 450 Gulden von der politischen Gemeinde Seeheim). 1866/67 wurde der Bau ausgeführt. Am Freitag, 14. Februar 1868 wurden die Torarollen feierlich vom alten Betsaal in die Synagoge überführt. Der Festgottesdienst zur Einweihung war am Sabbatmorgen, 15. Februar 1868 (22. Shevat 5628). Die Weihepredigt hielt der streng orthodoxe Joseph Jeidel aus Pfungstadt.   

Seeheim Israelit 11031868a.jpg (164738 Byte) Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. März 1868: Von der hessischen Bergstraße. Die israelitische Gemeinde Seeheim, die früher nur acht bis neun Familien zählte, besteht nunmehr b"h (Gott sei Dank) aus 15 Familien; dieselben hatten bisher ihren Gottesdienst in einem gemieteten Lokale abgehalten. Bereits vor zwei Jahren gelang es dem gegenwärtigen Vorstand daselbst einen geeigneten Platz zu Synagoge, Gemeindehaus und Frauenbad käuflich zu erwerben; derselbe Vorstand wirkte mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln dahin, dass jetzt dort ein neues schönes Gebäude steht, welches Synagoge, Gemeindehaus und Frauenbad nach echt jüdischem Ritus enthält.  
Nachdem dies <lles vollendet war, wurde von dem dortigen israelitischen Vorstande in Erwägung gezogen, wer wohl die Weihepredigt halten solle. Die Gemeinde Seeheim gehört zum Rabbinate des Herrn Rabbiners Dr. Landsberger (bekannt durch Nr. 45 dieser geschätzten Zeitung vom 7. November 5627), den man jedoch aus bekannten Gründen nicht dazu berufen wollte. Daher machte der israelitische Vorstand zu Seeheim eine Eingabe bei Großherzlichem Kreisamte Bensheim und bat, die Erlebnis erteilen zu wollen, dass die Weihepredigt von Herrn Rabbiner Dr. Lehmann zu Mainz gehalten werde; als aber Herr Dr. Landsberger zu Darmstadt von dem Vorhaben Kunde erhielt, tat er Schritte dagegen, weshalb dem Gesuch nicht willfahrt wurden.
Um aber dem vorzukommen, das Herr Dr. Landsberger sich der Gemeinde Seeheim durch Helfershelfer aufdringt, wie er es einmal vor 3 Jahren bei der Nachbargemeinde Alsbach getan, so machte man die Sache so kurz und einfach als möglich, und ersuchte man den in unserer Gegend seit neuerer Zeit rühmlichst bekannten streng orthodoxen Herrn Joseph Jeidel, Sohn des Kaufmanns Lazarus Jeidel zu Pfungstadt, die Weihe durch eine Derascha (Predigt) zu vollziehen, zu welchem Gesuch Herr Jeidel sich auch bereitwilligst verstand. Die Einzelheiten dieser Veranstaltung (wörtlich Chinuch: Erziehung), welche recht feierlich waren, übergehend, will ich nur einige Momente hervorheben.
Am Sabbatmorgen Paraschat Jithra (Schabbat mit der Toralesung Jithra = 2. Mose 18,1-20,23; es war am Schabbat, 15. Februar 1868) versammelte sich die Gemeinde und einige Fremde sowie der Großherzogliche Bürgermeister mit dem Gemeinderat, von denen besonders als rühmlich und dankenswert hervorgehoben werden muss, dass sie ihren jüdischen Mitbürgern zu dem Bau des Gotteshauses aus der  
Seeheim Israelit 11031868b.jpg (113580 Byte)Gemeindekasse 450 Gulden gewährten, in der neuen Synagoge, wohin man tags zuvor in feierlichem Zuge die Sifre Tora (Torarollen) gebracht hatte. Als nun alle Anwesende ihre angewiesenen Plätze eingenommen hatten, bestieg Herr Jeidel die Kanzel und bekann mit seiner Predigt über: 'Einen Altar von Erde sollst du mir machen und darauf opfern deine Brandopfer und deine Mahlopfer, deine Schafe und deine Rinde; an jeglichem Orte, wo ich meinem Namen ein Gedächtnis stifte, werde ich zu dir kommen und dich segnen. Und wenn du mir einen Altar von Steinen machst, so baue sie nicht von behauenen; denn hast du dein Eisen darüber geschwungen, so hast du ihn entweihet' zum Texte [der Parascha zu diesem Schabbat 2. Mose 20,21-22]. Der Redner entwickelte in schwungvollen und begeisternden Worten, dass das israelitische Gotteshaus geweiht sein müsse als eine Stätte der Gottesverehrung, der Andacht und der Bekehrung; hat jeder Israelit diesen Altar in seinem Herzen errichtet, ist jeder sich selbst bewusst, recht zu handeln und er will dem Ewigen auch ein sichtbares Zeichen der Verehrung weihen, dann soll er einen Altar von Steinen bauen, er ist verpflichtet, diesen Altar, einen Tempel, eine Synagoge zu bauen, aber keine behauenen Steine sollen hierzu verwendet werden, nicht Eigennutz, nicht Zwietracht, nicht unlautere Absichten sollen bei diesem Bau mitwirken, sondern er soll aus ganzen Steinen aufgeführt werden; seine Grundlage soll die reine Gottesverehrung., die Anerkennung für die unzähligen Wohltaten sein. Dann wird auch der Allmächtige seinen Segen geben zu dem Werke und seinen Namen darauf ruhen lassen auf immer.
Möge das neu erbaute Gotteshaus der Gemeinde Seeheim dasjenige werden, als was es die Festrede bezeichnete, und so diese noch kleine Gemeinde mit göttlicher Hilfe immer mehr und mehr erblühen."

Nachdem schon kurz nach 1933 die zu den Gottesdienst notwendige Zehnzahl der Männer nicht mehr zustande kam, wurde die Synagoge geschlossen und an eine nichtjüdische Familie verkauft. Nach 1935 wurde das Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut. Daher wurde das Gebäude beim Novemberpogrom 1938 nicht beschädigt oder zerstört.   
    
    
Adresse/Standort der SynagogeSchlossstr. 24 (frühere Anschrift Ludwigstraße 17; die Ludwigstraße hieß früher Bachgasse).      
     
      
Fotos
(Quelle: links aus Arnsberg Bilder s.Lit. S. 186; Mitte und rechts von Martin Krapp, Malchen: www.synagogen.info zu Seeheim)

Seeheim Bergstrasse Synagoge 010.jpg (42320 Byte) Seeheim Synagoge 015.jpg (42143 Byte) Seeheim Synagoge 016.jpg (72875 Byte)
Die ehemalige Synagoge in Seeheim 
(um 1970) 
Die ehemalige 
Synagoge 2003 
Die Fürstengebetstafel aus der 
ehemaligen Synagoge 
     
Die ehemalige Synagoge 
2006

(Foto: Hahn, Aufnahmedatum 18.6.2006)
  Seeheim Synagoge 220.jpg (75787 Byte)  
     

    
    
    
Zur Geschichte der jüdischen Familien in Jugenheim      
    
Die in Jugenheim lebenden jüdischen Familien gehörten zur gemeinsamen "Israelitischen Religionsgemeinde Alsbach, Bickenbach, Hähnlein und Jugenheim an der Bergstraße" (weiteres auf der Seite als Alsbach).  Die Gemeinde gehörte zum orthodoxen Bezirksrabbinat Darmstadt II. 
   
Die Aufnahme von Juden in Jugenheim erfolgte, ähnlich wie in Seeheim, erst relativ spät. Um 1704 wird erstmals ein jüdischer Einwohner am Ort genannt. 
 
Die in Jugenheim verstorbenen Juden wurden in Alsbach beigesetzt. Auf dem dortigen Friedhof haben sich insgesamt noch 23 Grabsteine von Jugenheimer Juden erhalten. Von 1743 stammt der Friedhof für Beile (wahrscheinlich aus der Familie Koppel).     
   
Im Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Jugenheim standen die seit Ende des 19. Jahrhunderts am Ort bestehende streng rituell geführte Israelitische Pension Heymann und das koschere Speisehaus von David Koppel (später Heinrich Koppel, um 1930 unter dem Namen "Pension Sandmühle"). Die Pension Heymann wurde seit spätestens 1904 von Familie Rosenbaum-Bamberger weitergeführt.  
  
An Zahlen jüdischer Einwohner in Jugenheim liegen vor: 1704 fünf jüdische Einwohner, 1774 neun, 1828 14, 1858 15, 1871 sieben, 1890 15, 1900 elf, 1924 10 Personen.   
  
  
Artikel/Anzeigen zur Geschichte jüdischer Familien in Jugenheim:   

Die in Jugenheim lebenden jüdischen Personen gehören zur "Israelitischen Religionsgemeinde Alsbach, Bickenbach, Hähnlein und Jugenheim a.d. Bergstraße" und werden von einem gemeinsamen Lehrer betreut:   
Jugenheim Israelit 07021889.jpg (62622 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Februar 1889: "Vakanz. Die Lehrer-, Kantor-, Schächter- und Friedhof-Aufseher-Stelle in der israelitischen Religionsgemeinde Alsbach, Bickenbach, Hähnlein und Jugenheim a.d. Bergstraße, zusammen eine Gemeinde bildend, mit welcher freie Wohnung, mit welcher freie Wohnung und schöner Garten verbunden, soll bis 1. Mai diesen Jahres besetzt werden. 
Aufnahme des Bewerbers nach Übereinkunft. Befähigte, dem religiösen Standpunkte angehörende Bewerber wollen sich unter Einrichtung ihrer Qualifikationszeugnisse und Angabe ihrer Verhältnisse an den unterzeichneten Vorstand wenden. 
Reisekosten werden nur dem Gewählten erstattet. 
Bickenbach, 4. Februar 1889. 
Der Vorstand S. Bentheim."
  
  
Anzeigen der jüdischen Pension Heymann und des Speisehauses Koppel 1879 bis 1931:     
Jugenheim Israelit 30071879.jpg (32202 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juli 1879: "Jugenheim a.d. Bergstraße. Empfehle meine jüdische Pension für die Besucher der Kurfremde mit der Zusicherung bester und reeller Bedienung. 
Hochachtungsvoll H. Heymann."
  
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 5. Juli 1888
"Klimatischer Kurort Jugenheim an der Bergstraße. 
Empfehle meine israelitische Privat-Pension inmitten schattigen Gartens, am Saume des Waldes und schönsten Parkanlage gelegen, komfortable Zimmer, vorzügliche Küche. Pension 5 Mark. 
Der Besitzer: Heymann."     
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juli 1891: "Jugenheim an der Bergstrasse.  
Israelitische Pension Heymann.
 
In unmittelbarer Nähe der herrlichsten Waldungen und Parkanlagen gelegen. Großer Garten mit Pavillon. Komfortabel eingerichtete Zimmer. Anerkannt gute Küche. Unter der von Rabbiner Dr. Marx, Darmstadt, bestellten Aufsicht. Referenzen von Rabbiner Herren: Dr. Selver, Darmstadt und Dr. Steckelmacher, Mannheim."
   
Jugenheim Israelit 18051893.jpg (29867 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Mai 1893: "Jugenheim an der Bergstraße
 – klimatischer Luftkurort.
Streng koscher - Israelitische Pension Heymann – streng koscher.
 In unmittelbarer Nähe der herrlichsten Waldungen und Parkanlagen gelegen. Großer Garten mit Pavillon, komfortabel eingerichtete Zimmer, anerkannte gute Küche. Pension 5 Mark."
 
Jugenheim Israelit 16061898.jpg (39409 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Juni 1898: "Luftkurort Jugenheim an der Bergstrasse
Dem geehrten Publikum bringe mein koscher Speisehaus koscher in empfehlende Erinnerung. 
Hochachtungsvoll: David Koppel. 
Referenzen: Seiner Ehrwürden Herrn Rabbiner Dr. Marx beauftragt Herrn Lehrer Frank, Alsbach."
i. 
Jugenheim Israelit 23061904b.jpg (58819 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Juni 1904: "Jugenheim a.d. Bergstraße
Restauration & Pension Heymann.
Inhaber: Rosenbaum-Bamberger. 
Hübsche Zimmer. – Großer Garten. Referenz Seiner Ehrwürden Herr Rabbiner Dr. Marx, Darmstadt."
  
Jugenheim Israelit 28061900.jpg (37943 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juni 1900: "Luftkurort Jugenheim a.B.  
Bringe meine israelitische Privat-Pension, streng koscher zur gefälligen Erinnerung als anerkannte gute Küche; den Kurfremden und Vereinen freundlichst empfohlen. 
Hochachtungsvoll. Pension Heymann."  
 
Jugenheim Frf IsrFambl 15041904.jpg (29241 Byte)Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 15. April 1904: "Jugenheim a.d. Bergstrasse. Restauration und Pension Heymann, Inh. Rosenbaum - Bamberger. Hübsche Zimmer. - Großer Garten. Referenz Seiner Ehrwürden Herr Rabbiner Dr. Marx, Darmstadt."
 
Jugenheim Israelit 23061904.jpg (27140 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Juni 1904
"Streng koscher(es) Speisehaus H. Koppel, 
Jugenheim an der Bergstraße. 
Referenz Seiner Ehrwürden Herr Rabbiner Dr. Marx, Darmstadt".
  
Jugenheim Frf IsrFambl 20041914.jpg (32955 Byte)Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 20. April 1914: "Jugenheim, umgeben von den schönsten Waldungen. Pension Sandmühle. Koscher Koppels Restaurant Koscher
Unter Aufsicht des von Seiner Ehrwürdigen Rabbiner Dr. Marx – Darmstadt gestellten Lehrers Frank – Alsbach".
  
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Oktober 1925: "Empfehle mich als 
Küchenchef
 
für Hochzeiten und Gesellschaften jeder Art, in und außer dem Hause. Servierfräulein kann mitgebracht werden. 
Julius Koppel, Jugenheim
a.d. Bergstraße. Tel. 251."     
 
Jugenheim Israelit 12031931.jpg (32316 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. März 1931: "Luftkurort Jugenheim (a.d. Bergstraße) 
Pension Sandmühle Heinrich Koppel. Telefon 251. Herrlicher Frühjahrsaufenthalt. 
Gute Verpflegung. Mäßige Preise. Pessach geöffnet. 
Unter Aufsicht Seiner Ehrwürden Herrn Rabbiner Dr. Merzbach, Darmstadt."              

   
  
Begegnung zwischen dem russischen Zaren und einer jüdischen Mädchengruppe aus Frankfurt in Jugenheim (1876)
Anmerkung: Das östlich von Jugenheim am Rande des Odenwaldes gelegene Schloss Heiligenberg war im ausgehenden 19. Jahrhundert mehrmals Sommerresidenz des russischen Zaren. 

Jugenheim Israelit 12071876.jpg (142825 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Juli 1876: "Jugenheim an der Bergstraße, 22. Juni (1876). Heute Vormittag hatten Seine Majestät der Kaiser von Russland einen seltenen Besuch im Schlosspark dahier: eine mittlere Klasse der höheren Töchterschule der orthodoxen Israelitengemeinde zu Frankfurt am Main. Die Kinder waren nämlich, unter Führung ihrer Lehrerinnen, auf einem Ausfluge nach dem Felsberge begriffen und wollten gelegentlich den Schlosspark besuchen, wurden aber von den Schlosswärtern zurückgewiesen. Seine Majestät, der mit seinen Adjutanten eben aus dem Schlosse heraustrat, bemerkte dies kaum, als er sofort durch den Adjutanten den Lehrerinnen bedeuten ließ, mit den Kindern einzutreten und munterte Allerhöchst selbst die Kinder dazu auf. Er unterhielt sich nun bald mit einer Lehrerin, bald mit dieser oder jener Kindergruppe aufs leutseligste, frage nach der betreffenden Anstalt und dem Namen des Direktors, dann nach dem gegenwärtigen Stand ihres Mundvorrates und bot ihnen huldvollste gastfreundliche Bewirtung an. Die kleine Gesellschaft dankte ehrerbietigst und wies auf ihre wohlgefüllten Botanisierbüchsen hin. Er führte sie nun nach Punkten, von wo aus sich die herrlichste Umschau darbot und machte sie auf das Eine und andere aufmerksam. Als sie den Felsberg als ihr Reiseziel angaben, schloss er sich ihnen in herablassenster, gewissermaßen traulicher Weise bis ans Ende des Parkes an, zeigte ihnen den Fußweg, riet nachdrücklich von der staubigen Landstraße ab und wollte sich eben empfehlen, als die Kinder, wohl auf einen Wink der Lehrerin, das schöne Lied: ‚Kennst Du das Land in deutschen Gauen’, gut eingeübt, munter und brav, ungeniert, wie die Waldsänger, frei in die Waldluft ertönen ließen. Das schien den Kaiser sehr zu freuen; gelehnt auf seinen Spazierstock hörte er ihnen lächelnd bis zu Ede zu und grüßte dankend, was die Kinder mit Tücherschwenken erwiderten. Darauf wandte sich der Kaiser noch einmal um, grüßte noch einmal freundlich und wünschte einen guten Tag. (Jüdische Presse)."

          
Beschreibung Jugenheims mit Werbung für die Pension Heymann (1904)   

Jugenheim Frf IsrFambl 30031914.jpg (162291 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 30. März 1904: "Von der Bergstraße. Sie ist ein schönes Fleckchen Erde, diese Bergstraße, und wer einmal ihren Zauber gekostet, der kann sie so leicht nicht wieder vergessen. Abseits von der großen Heerstraße des Verkehrs, atmet sie Ruhe und Frieden und lockt mit ihren lieblichen Gefilden den müden Wanderer heraus aus dem hastenden Verkehr der modernen Zeit, bietet ihm ein ruhiges, behagliches Plätzchen zum Sammeln neuer Kräfte und frischen Lebensmutes. 
Wenn anderwärts die Natur noch im Kampfe liegt mit den starren Gewalten des Winters, regt sich’s schon lebhaft im Schoße der bergstraßlichen Erde, die Herolde des Frühlings erheben keck ihr Haupt und streben dem lebensspendenden Lichte der Sonne zu. Nur noch kurze Zeit – und die Bergstraße steht geschmückt da in jungfräulicher Pracht und harret der schönheitssuchenden Menschenkinder, die sich ihr erwartungsvoll und vertrauend nahen. 
Wenn Du, lieber Leser, zu den Freunden und Besuchern der Bergstraße gehörst, so kennst Du auch das idyllisch gelegene Jugenheim, das uns gar lieblich anmutet. Zwischen duftenden Gärten und blühenden Feldern gelegen, in unmittelbarer Nähe der herrlichen Laubwälder des Odenwaldgebirges, zehn Minuten entfernt von ausgedehnten Kiefernwäldern, durch vorspringende Gebirge vor Nordost- und Ostwinden geschützt, gilt Jugenheim mit Recht für einen der vorzüglichsten klimatischen Kurorte Mitteldeutschlands. Hübsche, wohl gepflegte Wege im Gebirge und in der Ebene laden zu Spaziergängen ein und eine große Anzahl herrlicher Ausflugsorte in der Nähe sorgen für reiche Abwechslung.  
Von Frankfurt aus in einer Stunde in direkter Bahnverbindung zu erreichen, vereinigt Jugenheim alle Annehmlichkeiten in sich, die das Leben an einem der Erholung gewidmeten Orte erfordert und die Leser dieses Blattes wird es interessieren, dass auch für die leiblichen Bedürfnisse im Sinne eines orthodoxen Juden in Pension Heymann, jetziger Inhaber Rosenbaum - Bamberger, bestens gesorgt ist."   
    
Derselbe Text erschien in der Zeitschrift 2Der Israelit" vom 29. März 1904.  

     
Erzählung "Der Spieler" von H. Berger (1891)  

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Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Mai 1891: "Der Spieler. Von H. Berger. Wer im Sommer die Bergstraße bereist, der wird nicht verfehlen, den herrlich am Fuße des Heiligenberges gelegenen Luftkurort J. (für Jugenheim) zu besuchen. Um nach Jugenheim zu gelangen, verlässt der Reisende die Eisenbahn auf der Station B. und besteigt einen der dort stets bereitstehenden Wagen, um in halbstündiger Fahrt sein Ziel zu erreichen, oder er legt den schönen Weg zu Fuß zurück und gelangt fast ebenso rasch in das in paradiesischer Gegend liegende Dorf. Zur Zeit, da unsere Geschichte spielt, hatte J. noch keinen Weltruf; es war der Hauptvergnügungsort der Bewohner, der in der Nähe liegenden Städte D. und F. An Sonn- und Feiertagen zogen Herren und Damen, Kinder und Erwachsene nach H., um einige Stunden die freie Natur und deren Freuden zu genießen. Es entwickelte sich dann das bunteste Leben und Treiben im Walde und auf den Höhen, denn die Lebensfreudigkeit und die Fröhlichkeit erfassen den Menschen zuerst in der schönen freien Natur..." 
Bitte bei Interesse an der Erzählung die Seiten des Artikels anklicken. 

   
In der NS-Zeit: das Schwimmbad in Jugenheim soll "judenfrei" werden (1934)
    

Mitteilung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. September 1934: "Darmstadt. In der Badeanstalt zu Jugenheim an der Bergstraße war eine Tafel mit der Inschrift 'Judenfreies Schwimmbad' angebracht. Das hessische Ministerium hat nunmehr die Entfernung der Tafel verfügt."     

   
   
Weitere Dokumente   
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries)   

Postkarte an den sich bei Heinrich Koppel 
in Jugenheim aufhaltenden 
Berthold Rothschild aus Fürth (1934) 
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Die Postkarte wurde an Berthold Rothschild (damals bei Herrn Heinrich Koppel in der Villa Koppel in Jugenheim) von seiner Schwester Fanny am 18. Juni 1934 von Fürth verschickt. Berthold und Fanny waren nach der Website www.juedische-fuerther.de Kinder von David Rothschild und der Hannchen geb. Heilbutt (gest. 1930). Die Familie wohnt 1934 in Fürth in der Schwabacher Straße 3 I. David Rothschild wurde 1941 nach Riga deportiert; er ist wenig später umgekommen. Berthold Rothschild emigrierte 1937 nach Palästina/Israel, wo er 1977 gestorben ist; seine Schwester Fanny emigrierte in die USA (verheiratete Dingfelder).         

    
    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  

2010: Ausstellung über die jüdischen Familien Jugenheims  
2010 hat der Denkmalausschuss der Evangelischen Kirche Jugenheims eine Ausstellung über die Jugenheimer jüdischen Familien erstellt, die auf der Website der Kirchengemeinde Jugenheim einsehbar ist: 
"Jüdisches Leben in Jugenheim im 18. und 19. Jahrhundert"   
 
November 2012 / April 2013: In Seeheim sollen im April 2013 "Stolpersteine" verlegt werden - Gemeinderat aus rechter Szene bedroht      
Artikel in Echo-online.de vom 16. November 2012: "Rechter Drohbrief gegen Gemeindevertreter
Lokalpolitik – Seeheim-Jugenheimer Parlament stimmt für Stolpersteinverlegung

SEEHEIM-JUGENHEIM. Ein Gemeindevertreter aus Seeheim-Jugenheim hat im Vorfeld einer Abstimmung über eine Stolperstein-Verlegung einen rechtsradikal motivierten Drohbrief erhalten. Wie Seeheim-Jugenheims Bürgermeister Olaf Kühn erklärt, war der Anlass für den Drohbrief mit rechtsradikalem Hintergrund allerdings die geplante Erhöhung der Grundsteuer. 'Der Brief ähnelt den Drohungen, die ich auch des öfteren erhalte', sagte Kühn auf ECHO-Nachfrage.
Bei der Polizei liegt inzwischen eine Anzeige in diesem Zusammenhang vor. Vor dem Hintergrund, dass in Seeheim-Jugenheim in den vergangenen Wochen über die Verlegung von Stolpersteinen für Opfer des Nationalsozialismus beraten wurde und am Donnerstagmorgen eben solche Gedenksteine in Griesheim aus dem Pflaster gebrochen wurden, ermittelt die Polizei nun dennoch auch in diese Richtung. Polizeipressesprecher Ferdinand Derigs: 'Ob es da einen Zusammenhang gibt, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.' Unbeirrt von den Drohungen hat das Seeheim-Jugenheimer Parlament am Donnerstag einstimmig für die Verlegung von Stolpersteinen des Kölner Bildhauers Gunter Demnig im kommenden Jahr gestimmt.
'Es darf und kann nicht sein, dass Rechtsradikalismus und Hetze wieder einen Nährboden in unserem Land und in unserer Gemeinde finden', erklärte dazu der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Hans-Jürgen Wickenhöfer, bei der Sitzung am Donnerstagabend. Er führte weiter aus, aktuell seien Mitglieder der Gemeindevertretung 'Verunglimpfungen und Drohungen aus dieser Szene' ausgesetzt. Wickenhöfer rief zur Geschlossenheit gegen rechtsradikales Gedankengut auf: 'Die Bedeutung der Stolpersteine sowie aller anderen Aktionen, die dazu dienen, uns und nachfolgende Generationen an die Gräueltaten der Nazis und ihrer Ideologie zu erinnern und diese dunkle Seite unserer Geschichte aufzuarbeiten, sind wichtiger denn je.' 
Insgesamt sollen nun im April nächstes Jahr 25 Stolpersteine in Seeheim-Jugenheim verlegt werden. Die Kosten von 10 000 Euro sollen durch Spenden gedeckt werden."  
Link zum Artikel  
Anmerkung: am 10. April 2013 wurden 13 "Stolpersteine" in Jugenheim verlegt.   
 
November 2013: Verlegung von "Stolpersteinen" in Seeheim-Jugenheim   
Artikel in der "Frankfurter Rundschau" vom 22. November 2013: "Stolpersteine in Seeheim-Jugenheim: Klares Zeichen gegen Rassismus..."  
Artikel in Echo-inline.de vom 22. November 2013: "Lichterglanz gegen rechten Hass..."      
Anmerkung: Es wurden insgesamt elf "Stolpersteine" verlegt: in der Jugenheimer Ludwigstraße im Gedenken an die Mitglieder der Familie Koppel, anschließend in der Hauptstraße 24 und 48 zum Gedenken an Moritz Abraham und die Familie Brodnitz.  
 
Januar 2014: Anschlag auf Holocaust-Ausstellung    
Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Südhessen vom 22. Januar 2014:  "POL-DA: Seeheim-Jugenheim: Zwei Rathausscheiben mit Gedenksteinen eingeworfen. Polizei ermittelt und bittet um Hinweise 
Seeheim-Jugenheim
(ots) - Noch unbekannte Täter haben in der Nacht zum Mittwoch (22.1.2014) zwei Glasscheiben im Bereich des Haupteingangs des alten Rathauses in Seeheim in der Schulstraße eingeworfen. Die Tat wurde zwischen Mitternacht und 5 Uhr und mit so genannten Stolpersteinen ausgeführt. Diese wurden beschädigt, ebenso Mobiliar in den Büroräumen. Nach ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei in Darmstadt wurden die beiden Gedenksteine in der Nacht zum 7. November 2013 kurz nach ihrer Verlegung in der Steinstraße in Weiterstadt-Gräfenhausen von noch unbekannten Tätern demontiert und entwendet (wir haben berichtet). Auf der Rückseite des Rathauses in Seeheim waren bereits in der Nacht zum 8. November 2013 zwei Fensterscheiben beschädigt worden (wir haben ebenfalls berichtet). Auch damals setzten die Täter zwei Gedenksteine als Tatmittel ein. Diese waren im November 2012 in Griesheim gestohlen worden. Konkrete Hinweise zu den Tätern haben sich bislang nicht ergeben. Die Polizei vermutet die Täter jedoch im rechten Spektrum. Fünf der in Gräfenhausen gestohlenen Stolpersteine dürften sich noch im Besitz der Täter befinden. Wer sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 06151/969 0 mit der Kriminalpolizei in Darmstadt (ZK10) in Verbindung zu setzen."    
 
November 2014: Weitere Stolpersteine wurden verlegt  
Am 16. November 2014 wurden weitere 16 Stolpersteine verlegt. Vgl. Artikel 
Neue Stolpersteine komplett durch Spenden finanziert (veröffentlicht am 03.01.2015 18:28 auf echo-online.de)   
 
März 2018: Über die Erinnerungsarbeit vor Ort  
Artikel von Jürgen Buxmann in echo-online.de vom 4. April 2018: "Seeheim-Jugenheim. In Seeheim-Jugenheim ist das Gedenken lebendig
SEEHEIM-JUGENHEIM - Die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten wach halten, das ist in der Gemeinde gelebte Kultur. 2009 gab es dazu einen fraktionsübergreifenden Parlamentsbeschluss – alle waren sich einig, regelmäßige Gedenkveranstaltungen zu etablieren. Es war der erste fraktionsübergreifende Beschluss überhaupt in der Gemeindevertretung.
Karsten Paetzold, Pressesprecher der Verwaltung und Leiter des kommunalen Büros für Städtepartnerschaften, organisierte seitdem eine Vielzahl von Gedenkveranstaltungen mit ganz unterschiedlichen Themen rund um den Holocaust. Außerdem wurden mit Paetzolds Engagement 40 sogenannte Stolpersteine in der Gemeinde verlegt. Mit ihnen wird an von den Nationalsozialisten deportierte Menschen erinnert.
Schicksale werden dokumentiert. Die Gedenkveranstaltungen haben unterschiedliche Formen: Ausstellungen, Lesungen, Gespräche mit und Vorträge von Zeitzeugen sowie Filmvorführungen. Mit ihnen wurden bereits die Schicksale von Euthanasieopfern, Sinti und Roma und Häftlingen in Vernichtungslagern dokumentiert. Kürzlich erst gab es eine Fotoausstellung zu einem Massaker, dass die Waffen-SS 1944 im französischen Oradour-sur-Glane verübt hat. Und das war auch die erste Veranstaltung, bei der ein Wunsch Paetzolds offen blieb. 'Wir hatten einen Überlebenden des SS-Massakers aus Frankreich als Zeitzeugen eingeladen. Doch er erkrankte kurz vor der Veranstaltung und konnte nicht kommen.' Es war auch die Veranstaltung, bei der Karsten Paetzold, wie er selbst sagt, seinen bisher bewegendsten Moment erlebte. 'Zur Ausstellung kam ein älteres Paar aus Griesheim. Angehörige des Mannes waren damals unter den Opfern in Oradour-sur-Glane gewesen. Das hat das Ehepaar niemals losgelassen, das Schicksal begleitet ihr Leben. Zur Fotoausstellung vor wenigen Wochen kamen sie aber nach Seeheim. Ich sprach mit ihnen, es war eine sehr persönliche und emotionale Begegnung.' Man merkt Paetzold an, dass es ihn bewegt.
Schon als Schüler engagierte er sich gegen neonazistische Tendenzen. 'Bei uns im Ort gab es Aufkleber an Laternen und anderswo mit Naziparolen. Ich bin zur Polizei, doch die taten das als nicht so wichtig ab.' Eine frühe Erfahrung, die seine Aufmerksamkeit und seine Empathie geschärft hat. Polen kennt Paetzold gut, er engagiert sich seit 1980 in der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Darmstadt als Vorsitzender. Das Land hat er oft besucht und dabei die Auswirkungen des Holocaust gesehen. Er spricht polnisch, 'aber ich verstehe es wesentlich besser, als ich es spreche'.
Zwei Bücher wurden in Seeheim-Jugenheim zum Thema Nationalsozialismus bereits aufgelegt. Eines beleuchtet, welche Opfer die NS-Diktatur in der Gemeinde forderte, das zweite Buch beschäftigt sich mit der Situation der ehemalige Zwangsarbeiter im damaligen Seeheim und Jugenheim.
So viel Engagement hatte bereits üble Folgen: Vor einigen Jahren wurden anderswo gestohlene Stolpersteine nachts durch Rathausfenster geschleudert. Auch ins Büro von Karsten Paetzold. Was macht das mit ihm? Angst? 'Nein. Wir dürfen uns von so etwas nicht einschüchtern lassen.' Das passt zu seinem Wunsch, wie es in Seeheim-Jugenheim mit der Gedenkkultur weitergehen soll. Paetzold geht in einigen Wochen in den Ruhestand. 'Es wäre schön, wenn es weiter Gedenkveranstaltungen geben würde und wenn sich mehr Schulen daran beteiligen würden.'
Nur eins, das gab es in Seeheim-Jugenheim noch nicht: Veranstaltungen und Diskussionen mit Rechtsextremen. Warum nicht? Karsten Paetzold: 'Man überzeugt ja niemanden vom Gegenteil seiner Haltung. Was dann also passiert, ist, dass man Rechtsextremen mit einer solchen Veranstaltung, so kontrovers man sie auch gestaltet, eine Bühne gibt. Und das halte ich für nicht sinnvoll.'"   
Wichtige Veranstaltungen in Seeheim-Jugenheim zur Erinnerungsarbeit
1995 erste öffentliche Veranstaltung zur Pogromnacht, seitdem jährlich.
2007 Erstmals Gedenkveranstaltung zum Holocausttag mit einer Fotoausstellung von Barbara Zeizinger mit Fotos des Vernichtungslagers Auschwitz.
2009 Fraktionsübergreifender Beschluss der Gemeindevertretung 'Wider das Vergessen – ständige Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur'.
2010 Theaterstück am Schuldorf Bergstraße ('Opa und Herbert sind fort').
2016 Lesung 'Verschwunden in Deutschland' zum Holocausttag.
2017 Lesung und Zeitzeugengespräch mit Eva Szepesi ('Ein Mädchen auf der Flucht') zum Holocausttag.
Link zum Artikel   

  
   

Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Seeheim-Jugenheim 
bulletSeite zu den "Stolpersteinen" in Seeheim-Jugenheim: http://www.seeheim-jugenheim.de/index.php/bildung-soziales/wider-das-vergessen-stolpersteine 
bulletWebportal HS 010.jpg (66495 Byte)Webportal "Vor dem Holocaust" - Fotos zum jüdischen Alltagsleben in Hessen mit Fotos zur jüdischen Geschichte in Seeheim-Jugenheim  

Quellen

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Jugenheim 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Jugenheim sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,957  Geburts-, Trau- und Sterberegister der Juden von Jugenheim an der Bergstraße  1824 - 1873   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1254237     

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. 2 S. 245-246. 
bulletders.: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bilder - Dokumente. S. 186. 
bulletThea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 S. 134-135. 
bulletdies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 116 (hier Näheres zur "Fürstengebetstafel").
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 48-49. 
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 212. 
bulletKatja Behrens: Auszug aus dem Buch "Von Symbiose war einmal die Rede", darunter auch ein Abschnitt zu Seeheim. dass. im Archiv von "Die Zeit"
bulletRobert Bertsch: Juden in Seeheim und Jugenheim. Hg. vom Gemeindevorstand Seeheim-Jugenheim 2005. 224 S. 
bulletHans-Helmut Hoos: Die Lebenserinnerungen des Friedberger Juden Heinrich (Henry) Buxbaum (1900-1979). Einführung und Edition (1) in Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde NF 46 (1988), Einführung und Edition (2) in ebd. NF 47 (1989).
Dieser Beitrag ist auch erschienen unter dem Titel: "Scherben der Erinnerung - Memoiren des Wetterauer Juden Henry Buxbaum". 246 S. Friedberg 1994.
ISBN-10: 3870760788.    In diesem Buch gibt es verschiedene Bezüge zur jüdischen Geschichte in Seeheim. 
bulletJüdisches Leben in Jugenheim im 18. und 19. Jahrhundert. Ausstellung über die Jugenheimer jüdischen Familien - einsehbar über den Link zur Website der evangelischen Kirchengemeinde Jugenheim. Diese Ausstellung von 2010 war Grundlage des folgenden Beitrages von Stephanie Goethals:
bulletStephanie Goethals: Die jüdischen Familien Jugenheims. In: 750 Jahre Kirche auf dem Heiligen Berg. Beiträge zur Geschichte Jugenheims. Jugenheim 2013. 
Hinweis: Das Buch ist zu erhalten im Evangelischen Gemeindebüro Alexanderstr. 13  64342 Seeheim-Jugenheim Preis: 18,00 €. Weitere Informationen und kurze Inhaltsanghabe unter http://ev-kirche-jugenheim.de/page/9/    
bulletGeschichtswerkstatt Geschwister-Scholl-Schule Bensheim: Opfer des Nationalsozialismus aus Seeheim-Jugenheim. Eine Dokumentation im Auftrag der Gemeinde Seeheim-Jugenheim. Hrsg.: Gemeinde Seeheim-Jugenheim. Bensheim 2012.  1296 S.  
Informationen zur Geschichtswerkstatt der Geschwister-Scholl-Schule (verantwortlich: Peter Lotz / Franz Josef Schäfer) auf Seite des Bildungsservers Hessen.   
Rechts: Buchrezension von Renate Knippe-Tesche
 "Lokale Geschichtsforschung im Rahmen der Schule"
 in: Informationen. Wissenschaftliche Zeitschrift 
des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945.
 Nr. 76. November 2012. 
Zum Lesen bitte Textabbildungen anklicken 
Rezension Knigge-Tesche 01.jpg (174439 Byte) Rezension Knigge-Tesche 02.jpg (294786 Byte)

     
 
      


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Seeheim  Hesse.  Jews lived there form 1700, established a community in 1850, and numbered 78 (7 % of the total) in 1861. Most Jews left, ten emigrating to the United States after 1933; five perished in the Holocaust.
    
    

                   
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Stand: 15. Oktober 2013