Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Plaue (VG Oberes Geratal, Ilm-Kreis, Thüringen)
Jüdische Geschichte / Jüdischer Betraum

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge (Betraum)   
Fotos / Darstellungen    
Links und Literatur   

Hinweis: es gab einzelne jüdische Einwohner in Plaue an der Havel (heute Stadtteil von Brandenburg an der Havel; es kann zu Verwechslungen kommen). 
   
   
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde             
   
In Plaue bestand eine kleine jüdische Gemeinde zeitweise im 19. Jahrhundert
 
Bereits im Mittelalter werden in der damals den Grafen von Schwarzburg gehörenden Stadt Plaue Juden genannt. Die einzige Angabe hierzu liegt von 1434 vor, wonach die Juden in Plaue zusammen mit den übrigen schwarzburgischen Juden dem Reich Krönungssteuer entrichteten.       
   
Nach 1820 konnten sich in Plaue zwei jüdische Viehhändler und sechs Schnittwarenhändler mit ihren Familien niederlassen. Sie stammten fast alle aus Franken. So wurde 1823 der Handelsjude Heinemann Lang aus Höchheim als Schutzbürger in Plaue aufgenommen, 1824 der Handelsjude Meyer Heinemann von Trappstadt, 1827 Juda Jonas aus Wüstensachsen. Auch der Handelsjude Hirsch Wolf aus Warschau wurde aufgenommen (1822), dazu die Jüdin Sara Kramer von Aken mit ihren beiden Söhnen aus erster Ehe, Philipp und Wolf Leon sowie der Tochter Ester Leon (1824). Zwischen 1836 und 1840 erhielt sechs Juden (vermutlich einige Familienvorstände der eben genannten Familien) das Bürgerrecht in der Stadt. 
   
Um 1830
bildete sich die jüdische Gemeinde mit acht Mitgliedern (bzw. Familien).    
     
An Einrichtungen bestanden ein Betraum (s.u.), ein rituelles Bad (Badehaus in einem Garten "Am Mühlendamm", ehem. Gasthaus "Zum Adler") und ein Friedhof
.
  
Bereits zwischen 1845 und 1866 sind mehrere der jüdischen Einwohner nach Amerika ausgewandert. Nach 1875 erfolgte die Abwanderung mehrerer Familien nach Arnstadt, was noch im 19. Jahrhundert die Auflösung der Gemeinde zur Folge hatten. Der letzte jüdische Einwohner, der in Plauze geboren und begraben wurde, starb 1914.  
  
Von den in Plaue geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Fanny Katzenstein geb. Mendel (geb. 1866 in Plaue, später in Arnstadt und Leipzig wohnhaft, 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 14. März 1943 umgekommen ist), Max Mendel (geb. 1871 in Plaue, später in Halle a.d. Saale und Arnstadt wohnhaft, 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 10. Oktober 1942 umgekommen ist).      
     
     
     
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde    

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Plaue gefunden.   

     
     
     

Zur Geschichte der Synagoge (Betraum)                  
    
Ab 1840 bestand ein Betraum im Wohnhaus von Eduard Bamberg (neben dem Rathaus). Wie lange er in der Folgezeit benutzt wurde, ist nicht bekannt. 
     
     
Fotos   

Fotos zur jüdischen Geschichte in Plaue sind - außer zum jüdischen Friedhof 
- nicht vorhanden.
 
      

      

    
Links und Literatur   

Links:  

Website der Stadt Plaue  mit kurzen Informationen zum jüdischen Friedhof und der jüdischen Geschichte 
Quelle für die Aufnahme der Juden in Plaue: Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt 5-92-1300 Stadtgericht Plaue 1489-1854 - Allgemeines (Online-Findbuch
Zur Seite über den jüdischen Friedhof in Plaue (interner Link)     

Literatur:  

Germania Judaica III,2 S. 1112. 
Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes Mötsch. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen (www.lzt.thueringen.de) 2007. S. 204-207. Zum Download der Dokumentation (interner Link). 
Winfried Bollmann: Jüdische Einwohner in Plaue. Aus der Vergangenheit von Arnstadt und Umgebung Bd. 3. 1993. S. 91-93. 
Stefan Litt: Juden in Thüringen in der Frühen Neuzeit (1520-1650). Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe Band 11. Köln 2003.  
Berichtet S. 206 von der Taufe eine jungen Jüdin in Plaue am 1. Februar 1649, die offenbar von umherziehenden Söldnern vergewaltig wurde; ihr Name nach der Taufe wurde mit Barbara Hasse bzw. Faße oder Bertrams angegeben. 
 
Juden in Schwarzburg. Festschrift zu Ehren Prof. Philipp Heidenheims (1814-1906), Rabbiner in Sondershausen, anlässlich seines 100. Todestages. 2006.    

   
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 19. Januar 2017