Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Oberlustadt (Gemeinde Lustadt, Kreis Germersheim) 
Jüdischer Friedhof 
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                
    
Siehe Seite zur Geschichte der Synagoge in Oberlustadt (interner Link)  
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes                    
   
Der jüdische Friedhof in Oberlustadt wurde entweder "schon im 18. Jahrhundert" (Publikation des Landesamt s.Lit.), genauer 1770 (Hinweistafel am Friedhof) oder erst 1824 angelegt ("The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust", s.Lit. bei Synagogenseite, demnach 1828 eingeweiht). Die Friedhofsfläche umfasst 20,80 ar. 
  
  
Lage des Friedhofes   
   

Der Friedhof liegt nördlich von Oberlustadt: von Oberlustadt kommend (Fortsetzung der Kirchstraße) über die Kreuzung mit der B 272 und über den Hainbach fahren. Der Friedhof liegt rechts am Hang (als bewaldetes Grundstück erkennbar).  
   
   
Fotos  

Der Friedhof im Sommer 2004 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 28.8.2004)  

   
Oberlustadt Friedhof 108.jpg (78855 Byte) Oberlustadt Friedhof 109.jpg (72258 Byte) Oberlustadt Friedhof 107.jpg (47795 Byte)
Eingangstor   Hinweistafeln am Eingang  
    
Oberlustadt Friedhof 103.jpg (103043 Byte) Oberlustadt Friedhof 105.jpg (90349 Byte) Oberlustadt Friedhof 104.jpg (103435 Byte)
Teilansichten des am Besuchstag wenig gepflegten Friedhofes  
 
Oberlustadt Friedhof 106.jpg (76600 Byte) Oberlustadt Friedhof 100.jpg (86485 Byte) Oberlustadt Friedhof 102.jpg (87395 Byte)
Levitenkanne   Teilansicht   Grabstein für Babette Wyler 
geb. Oehlber
aus Weingarten  
     
       
       Oberlustadt Friedhof 101.jpg (70972 Byte)       
      Grabstein für Berta Meier geb. Rubel 
aus Oberlustadt (1872-1921) 
      
      
       

Der Friedhof im Winter 2010/11
(Fotos: Karl Erhard Schumacher, Römerberg) 

 
Lustadt Friedhof 210.jpg (258584 Byte) Lustadt Friedhof 212.jpg (223222 Byte) Lustadt Friedhof 218.jpg (259063 Byte)
Blick auf den Friedhof   Teilansichten des Friedhofes  
     
Lustadt Friedhof 219.jpg (188976 Byte) Lustadt Friedhof 211.jpg (158214 Byte) Lustadt Friedhof 216.jpg (133670 Byte)
Teilansicht
des Friedhofes  
Grabstein mit 
Pflanzenornamentik und Vase  
Grabstein für Abraham Mohr 
(Abraham Ben Naftali) (1836-1903)  
     
Lustadt Friedhof 215.jpg (177206 Byte) Lustadt Friedhof 214.jpg (134680 Byte) Lustadt Friedhof 213.jpg (178842 Byte)
Grabsteine mit Pflanzen- /Akanthus-Ornamentik und Schriftbändern  
     
  Lustadt Friedhof 217.jpg (179570 Byte)  
  Grabstein mit Levitenkanne    
      

Der Friedhof im Herbst 2020
(
Fotos: Karl Erhard Schumacher; Aufnahmen vom November 2020) 

 
     
Verschiedene Ansichten des inzwischen gut gepflegten Friedhofes (siehe Pressebericht unten); die Ausschnittvergrößerung rechts zeigt die Akanthus-Ornamentik mit der Inschrift: "Zeuge sei dieser Haufe und Zeugnis dieser Gedenkstein" (1. Mose 31,52).  
     

  
Film bei YouTube zum jüdischen Friedhof Oberlustadt  
      

    
     
   
    
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

Juli 2020: Der jüdische Friedhof wurde in Privatinitiative gerichtet     
Artikel von Timo Nagel in der "Rhein-Pfalz" vom 12. Juli 2020: "In Eigeninitiative haben Richard und Trudel Bach den jüdischen Friedhof hergerichtet.
LUSTADT.
Mitte des 19. Jahrhunderts lebten in Lustadt über 200 Juden. 1940 wurden die letzten zehn im Ort ansässigen Juden, laut Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung jüdischer Geschichte, ins französische Gurs deportiert. In Oberlustadt erinnert der jüdische Friedhof an die jüdische Gemeinde. Ein Lustadter Ehepaar hat ihn nun auf Vordermann gebracht. Die 2080 Quadratmeter große Ruhestätte mit 201 Gräbern ist für Ortsunkundige schwer auffindbar: Sie befindet sich nördlich von Oberlustadt, jenseits des Hainbachs im Gewann 'In den Wahlen'. Ein Schild am Eingang informiert, dass der Friedhof seit 1770 besteht. Stimmt diese Zahl, gehört der Friedhof zu den ältesten in der Region: 'Die meisten anderen wurden erst ab 1800 angelegt', weiß Eberhard Dittus, Beauftragter für Gedenkstätten der Evangelischen Kirche der Pfalz und Vorsitzender der Gedenkstätte für NS-Opfer aus Neustadt. Klar ist aber, dass es bis vor Kurzem auf dem Friedhof 'wild' aussah, dringend gehandelt werden musste.
Wird nicht gehandelt, gibt es keine Förderung. Das bestätigt Dittus, der sich mit der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz (Speyer) 'sehr eng verbunden' fühlt, eng kooperiert. Dittus bereist mit einem Kollegen die rund 80 jüdischen Friedhöfe in der Pfalz, inspiziert deren Zustände, schaut, wo es Probleme gibt. Solche meldet er den zuständigen Kommunen: 'Wenn sich nichts tut, sperrt im schlimmsten Fall die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) die Fördergelder', betont Dittus. Bereits 2015 leitete Joachim Hahn von der Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung jüdischer Geschichte (Alemannia Judaica) Dittus eine erste Beschwerde über den Zustand des Friedhofs weiter. Beklagt hatte sich eine katholische Religionslehrerin aus der Pfarrei Bellheim: 'Seit dieser Zeit war mir der Friedhof als Sorgenkind bekannt', so Dittus. Die Probleme: der ungepflegte Zustand und die nicht mehr intakte, wilde, teils fehlende Umzäunung. Die Besonderheit jüdischer Friedhöfe: 'Sie sind Denkmäler. Bestattete haben ewiges Ruherecht.' Wichtig: 'Die Umzäunung muss sichtbar sein, um ewige Ruhe zu gewährleisten', informiert Dittus.
In 148 Arbeitsstunden ein 'Vorzeigeprojekt' geschaffen. Nachdem sich über längere Zeit auf dem Friedhof nichts getan hatte, forderte Dittus die Kommune im Sommer letzten Jahres schriftlich auf, tätig zu werden: 'Das war schon ein bisschen unangenehm', räumt Beigeordneter Heinz Hellmann (FWL) ein. Dittus lobt Hellmanns Engagement: 'Er hat den Bereich übernommen, als es nicht gerade leicht war und sich eingesetzt.' Konkret: Er führte Gespräche mit der Gruppe 'Wir für Lustadt (WfL)'. Diese waren von der Aufgabe angetan – und stellten Pfähle aus Robinienholz für die Umzäunung her. Dann kam Corona. Weitere Treffen konnten nicht stattfinden. WfL-Mitglied Richard Bach nahm die Sache dann selbst in die Hand: Er hat die Holzpfähle und 235 Ligusterpflanzen gesetzt, das Gelände eingezäunt, gepflegt sowie die Eingangstür repariert – und 148 Arbeitsstunden investiert. Ehefrau Trudel hat ihn unterstützt, mitgepflanzt, aufgeräumt, fehlendes Material besorgt. Die Ruhestätte sei nun 'zu einem richtigen Schmuckstück, einem Vorzeigeprojekt' geworden: 'Wir sind immer noch angetan. Selten haben wir einen so gut gepflegten Friedhof vorgefunden', sind sich Dittus und Slava Nechitajlo von der Kultusgemeinde einig. Jetzt könnten wieder Schulklassen den Friedhof besuchen. Dittus ist auch bereit, im Herbst über den Friedhof und die jüdische Bestattungskultur zu referieren.
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Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der Gemeinde Lustadt 
bulletSeite zur Synagoge in Oberlustadt (interner Link)     

Literatur:  

bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 240-241 (mit weiteren Literaturangaben).   

     
      

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020