Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Niedermeiser (Stadt Liebenau / Hessen, Kreis Kassel) 
Jüdischer Friedhof  
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde            
  
Siehe Seite zur Synagoge in Niedermeiser (interner Link)    
 
   
Zur Geschichte des Friedhofes                   
   
Die
Toten der jüdischen Gemeinde wurden zunächst in Meimbressen beigesetzt. 1854 wurde ein eigener Friedhof in Niedermeiser neben dem christlichen Friedhof angelegt und bis 1929 belegt. Insgesamt fanden mindestens 19 Beisetzungen statt, die letzte war am 25. Juli 1929 (Mathilde Rosenberg, geb. 1851). 
  
1919 berichtete Louis Rosenthal nach einem Friedhofsbesuch: "Ich kam mir vor wie in einem großen Erbbegräbnis. Von allen Steinen leuchtet mir der Name Rosenberg entgegen... Von meinen Angehörigen ruht keiner hier. Fern von der Heimat, im Sande der Lüneburger Heide, liegt mein Vater, in der roten Erde Westfalens meine Mutter begraben. Von meinen Brüder starb der zweitälteste, Alfred, auf der Insel Lucin piccolo im adriatischen Meer, der älteste, sieben Jahre später, in Lepzig. Nur zwei Schwestern, deren Männer auch längst gestorben sind, leben mir noch, die eine in Witten an der Ruhr, die andere in Leipzig" (zitiert nach Brigitte Beck s.u. S. 30-31). 
 
Der Friedhof wurde in der NS-Zeit mehrfach geschändet und abgeräumt. Nach dem Willen des damaligen Bürgermeisters (Plan von 1942) sollte auf dem Grundstück ein Kindergarten gebaut werden.   
  
Heute befinden sich auf dem Friedhof nur noch drei Steine. Auf einer Erhebung steht eine 1,20 m hohe Sandsteinsäule, der Gründungsstein des Friedhofes von 1853 mit der Inschrift: "Friedhof Israelitische Gemeinde Niedermeisser. XII JULI MDCCCLIIII. Auch wenn ich geh ins Todesthal, ich bin von Furcht vor Bösem frei, bei mir ist Gott, der überall, sein Stab mir Trost und Stütze sei. PSALM XXIII,IV". Ein zweiter Stein erinnert an Siegmund Rosenberg, der 1916 in Verdun gefallen ist. Der dritte Stein wurde nach 1945 aufgestellt und enthält den Text: "Hier ruhen die Gebeine der Juden von Niedermeiser. Zeuge sei dieser Gedenkstein für alle Grabsteine, die einst an diesem Ort standen und durch Nazi-Terror vernichtet wurden. 1938-1945."  
 
Die Größe des Friedhofsgrundstückes beträgt 7,36 ar
.  
  
  
 
Lage des Friedhofes  
  
Gegenüber dem allgemeinen Friedhof (am Parkplatz des allgemeinen Friedhofes) 
   
   
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 15.6.2008)  

Niedermeiser Friedhof 157.jpg (110916 Byte) Niedermeiser Friedhof 150.jpg (86147 Byte) Niedermeiser Friedhof 151.jpg (111417 Byte)
Blick auf den Friedhof / 
Eingangstor 
Hinweistafel Blick über den in der NS-Zeit 
abgeräumten Friedhof 
  
     
Niedermeiser Friedhof 152.jpg (101569 Byte) Niedermeiser Friedhof 154.jpg (89604 Byte) Niedermeiser Friedhof 153.jpg (73466 Byte)
Gründungs- und Gedenkstein  Der Gedenkstein 
     
     

    
    

Links und Literatur

Links:  

bulletZur Seite über die Synagoge in Niedermeiser (interner Link)  
bulletWebsite der Stadt Liebenau  

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Liebenau mit Niedermeiser und Ostheim   
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Liebenau sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,530   Sterberegister der Juden von Liebenau  1827 - 1929; enthält auch Angaben zu Niedermeiser und Ostheim https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2573928     
HHStAW 365,528   Geburtsregister der Juden von Liebenau  1828 - 1895; enthält auch Angaben zu Niedermeiser und Ostheim  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2719781      
HHStAW 365,529   Trauregister der Juden von Liebenau  1830 - 1884; enthält auch Angaben zu Niedermeiser und Ostheim     https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1900002                     
HHStAW 365,533   Gräberverzeichnis des jüdischen Friedhofs in Liebenau, aufgenommen im April 1937 durch Baruch Wormser von Grebenstein  1848, 1887 - 1927; enthält hebräische und deutsche Grabinschriften auf dem jüdischen Friedhof in Liebenau   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1675012       

Literatur:  

bulletUmfassende Literaturhinweise siehe bei Michael Dorhs [Zsst.]: Bibliographie zur Kultur und Sozialgeschichte der Jüdinnen und Juden im Bereich der alten Landkreise Hofgeismar, Kassel, Wolfhagen und in der Stadt Kassel. Ausführliche Zusammenstellung. 195 S. Eingestellt als pdf-Datei (Stand Dezember 2022).   
bullet Arnsberg I,382.  
bulletLouis Rosenthal: Ein Sabbat in Niedermeiser. In: Vertraut werden mit Fremdem. Zeugnisse jüdischer Kultur im Stadtmuseum Hofgeismar. Hg. von Helmut Burmeister und Michael Dorhs. 2. Auflage Hofgeismar 2000. S. 19-26.
bulletBrigitte Beck: Die Geschichte der jüdischen Bevölkerung von Niedermeiser. In: Das achte Licht. Beiträge zur Kultur- und Sozialgeschichte der Juden in Nordhessen. Hg. von Helmut Burmeister und Michael Dorhs. Hofgeismar 2002. S. 20-33.     

    
      

                   
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Stand: 30. Juni 2020