Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Mengeringhausen (Stadt Bad Arolsen, Kreis Waldeck-Frankenberg) 
Jüdischer Friedhof 
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde          
    
Siehe Seite zur Synagoge in Mengeringhausen  (interner Link)  
    
    
Zur Geschichte des Friedhofes                   
    
Ein jüdischer Friedhof war möglicherweise schon im 16. Jahrhundert am Ort, da in dieser Zeit die Flurbezeichnung "Am (oder beim) Judenkirchhof" für ein Grundstück in der Nähe des Burgtores überliefert ist. 
   
Der bestehende Friedhof wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt. 1842 wurde als erste Adelheid Blum beigesetzt. 1938 wurde die letzte Beisetzung vorgenommen. Die Friedhofsfläche beträgt 11 ar.  
   
   
Lage des Friedhofes 
   
Der Friedhof liegt an der Weigelstraße in der Nähe der Schule und eines Tennisplatzes.        
  
  
  
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 16. Juni 2008)    

Mengeringhausen Friedhof 150.jpg (130807 Byte) Mengeringhausen Friedhof 159.jpg (93482 Byte) Mengeringhausen Friedhof 151.jpg (114133 Byte)
Das Eingangstor   Hinweistafel   Blick über den Friedhof  
     
Mengeringhausen Friedhof 158.jpg (108073 Byte) Mengeringhausen Friedhof 152.jpg (97636 Byte) Mengeringhausen Friedhof 153.jpg (118438 Byte)
Grabstein mit Spuren gewaltsamer
 Zerstörung für Lisette Emanuel
 geb. Levi
(1844-1889)  
Grabstein für Regina Lebensbaum 
geb. Seelig
(1858-1929 und 
Jakob Lebensbaum (1860-1938) 
Grabstein für Joseph Löwenstern
 (1838-1936)  
  
     
Mengeringhausen Friedhof 156.jpg (122345 Byte) Mengeringhausen Friedhof 157.jpg (134212 Byte)   
Grabstein links für Jettchen Schwerin
 (1845-1904), rechts für 
Heinemann Schwerin (1843-1906)  
Grabstein links für Jakob Schwerin
 (1847-1913), rechts für 
Sofie Schwerin (1862-1927)  
 
        
Mengeringhausen Friedhof 155.jpg (118472 Byte) Mengeringhausen Friedhof 154.jpg (108680 Byte)   
Grabstein für Max Schwerin
 (1884-1933)  
Niedergelegter Grabstein für 
Adelheid Blum (1842-1922)  
  

   
  
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

Oktober 2018: Neuer Gedenkstein auf dem Friedhof     
Artikel von Armin Haß in der "Waldeckischen Landeszeitung" vom 5. Oktober 2018: "Ortsvorsteher will Zeichen setzen. Neuer Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof von Mengeringhausen gegen das Vergessen.
Mengeringhausen.
Für den jüdischen Friedhof in Mengeringhausen möchte Ortsvorsteher Klaus Künstel einen Gedenkstein stiften. Bei der Gedenkfeier am 9. November, dem 80. Jahrestag der Pogromnacht, soll der aus einem Steinbruch bei Nieder-Werbe stammende Stein enthüllt werden. An sie soll erinnert werden: Von den aus Mengeringhausen stammenden oder dort lebenden Juden sind in der NS-Zeit 18 Menschen umgekommen: Salomon Sally Blumenthal, Arnold Rolf Elsbacher, Frieda Elsbacher, geb. Lebensbaum, Irmgard Elsbacher, Betty Emanuel, Carl Salomon Emanuel, Hilda Löwenheim, geb. Löwenstern, Erna Löwengrund, geb. Löwenstern, Julius Löwengrund, Heinz Werner Löwengrund, Hilde Hilda Löwenstein, geb. Löwenstern, Else Oppenheim, geb. Löwenstern, Erna Schwerin, Ernestine Schwerin, geb. Rapp, Frieda Schwerin, Hermann Schwerin, Ilse Schwerin und Paul Salomon Schwerin. 1933 lebten noch 23 jüdische Personen in sieben Familien in Mengeringhausen. Aufgrund von zunehmenden Repressalien und Entrechtung in der Nazi-Zeit zogen Familien weg oder emigrierten. 1938 waren es noch acht jüdische Einwohner.
Das Manufaktur- und Tabakwarengeschäft von Menko Löwenstern wurde beim Pogrom am 8. November 1938 verwüstet. Und doch gab es Kontakte zwischen jüdischen und nichtjüdischen Bürgern: An die später ermordete Mengeringhäuserin Ilse Schwerin kann sich Lieselotte Künstel (98), Mutter des Ortsvorstehers, noch gut erinnern, sie war mit ihr befreundet. Die betagte Mengeringhäuserin stammt aus der Familie Rosenstengel. Die sah sich aufgrund ihres vermeintlich jüdischen Namens von den Nazis unter Druck gesetzt. Im Zuge der damals üblichen Form der Ahnenforschung konnte jedoch kein Hinweis auf einen jüdischen Vorfahren gefunden werden.
Die ersten Juden haben wahrscheinlich schon im 16. Jahrhundert in Mengeringhausen gelebt. Darauf lässt die Flurbezeichnung Auf oder beim Kirchhof schließen. Seit 1767 wurden Juden in die Stadt aufgenommen. 1760/70 wohnte der aus Arolsen kommende Schutz- und Handelsjude Abraham Marcus in Mengeringhausen. Die Juden lebten von Handel mit Textilien, Düngemitteln, Früchten, Tierfellen und Kolonialwaren. Neben der Synagoge bzw. dem Betraum gab es eine jüdischen Schule und ein rituelles Bad. Über die Situation der Juden in der Region schreibt ein Autor in der Allgemeinen Zeitung des Judentums unter der Rubrik über das Fürstentum Waldeck Anfag des Jahres 1848: 'Was die bürgerlichen Verhältnisse der Juden hier im Waldeckschen betrifft, davon kann ich Ihnen noch nichts erhebliches mitteilen. Es genießt der jüdische Handwerker und Ökonom fast dieselben Reste wie sein christlicher Mitbruder; übrigens vermutet man jetzt allgemein, da vor Kurzem ein Seelenregister über die Juden im ganzen Lande aufgenommen worden ist, dass die bürgerlichen Verhältnisse derselben bald verbessert werden sollen.'
Die jüdischen Familien galten als weitgehend integriert. So gab es engagierte Mitglieder beim DRK, im Kriegerverein und im Gemeinderat. Zudem beteiligten sich jüdische Männer an den Freischießen. ohne die erheblichen Zuwendungen wäre die Stadthalle vor rund 90 Jahren in der Wirtschaftskrise wohl kaum gebaut worden. In Mengeringhausen bildeten die Juden stets eine Minderheit. 1910 waren es 24 Juden von insgesamt 1400 Einwohnern.
Diese Informationen wurden von den Urhebern der Website www.alemannia-judaica.de zusammengetragen. Diese Seite wird nun mit dem Portal https://beta.jewish-places.de/  verknüpft.
"  
Link zum Artikel  

    
       

Links und Literatur  

Links:  

bulletWebsite der Stadt Bad Arolsen  
bulletZur Seite über die Synagoge in Mengeringhausen (interner Link)  

Literatur:  

bulletMichael Winkelmann: "Auf einmal sind sie weggemacht!". Lebensbilder Arolser Juden im 20. Jahrhundert. Nähere Informationen.   

    
      

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013