Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Landsberg am Lech (Kreisstadt) 
Jüdischer Friedhof (KZ-Friedhof)  

   
Übersicht: 

Zur Geschichte des Lagers Kaufering  
Lage des Friedhofes Landsberg   
Fotos   
Links und Literatur   

   
   
Zur Geschichte des Lagers Kaufering
 
    
Text der Informationstafel in der Gedenkstätte im ehemaligen Lagergelände Kaufering   

Kaufering Friedhof 205.jpg (95972 Byte)"Der Holocaust im Raum Landsberg. Im Raum Landsberg sollten im letzten Kriegsjahr nach schweren alliierten Luftangriffen auf deutsche Rüstungsfabriken unter dem Decknamen 'Ringeltaube' drei riesige Bunker für die unterirdische Produktion von Kampfflugzeugen (Me 262) entstehen. Nach den Überlegungen der Nazi-Machthaber sollte das gigantische Rüstungsprojekt durch rücksichtslose Ausbeutung der Arbeitskraft von KZ-Häftlingen verwirklicht werden (Vernichtung durch Arbeit). Am 18. Juni 1944 traf der erste Transport mit 1.000 Häftlingen aus dem KZ Auschwitz in Kaufering ein. Bis zum 9. März 1945 registrierte der luxemburgische KZ-Häftling und Priester Jules Jost 28.838 Zugänge in Kaufering. Die meist jüdischen Häftlinge wurden unter erbärmlichsten Bedingungen in 11 Lagern des KZ-Außenkommandos Kaufering untergebracht. Alle Lager - auch soweit sie in anderen Gemeinden errichtet wurden - erhielten die Bezeichnung 'Lager Kaufering'; drei von ihnen können nicht mehr genau bezeichnet werden. Nach amtlichen Schätzungen wurden ca. 14.500 Häftlinge in diesen 'kalten Krematorien' Opfer von Hunger, Kälte, Entkräftung und Seuchen. Die Toten wurden in Massengräbern in der Umgebung der Lager vergraben ('KZ-Friedhöfe'). In den letzten Kriegstagen räumte die SS die Lager vor den anrückenden alliierten Streitkräften. Auf diesen Evakuierungsmärschen kamen wiederum zahlreiche KZ-Häftlinge ums Leben. Die wenigen in den Lagern Verbliebenen wurden am 27. April 1945 durch die amerikanische Armee befreit." 

  
Nach der im Friedhof Landsberg vorhandenen Hinweistafel wurden hier etwa 600 KZ-Häftlinge beigesetzt. Sie starben in den Jahren 1944 und 1945 durch die unmenschlichen Lebensbedingungen beim Arbeitseinsatz in der Rüstungsindustrie. 
 
Der Friedhof ist von einer massiven, niedrigen Mauer umgeben. Das schmiedeeiserne Eingangstor ist mit großen Davidsternen versehen. Links vom zentralen Denkmal befindet sich eine kleine Friedhofshalle. Auf der Fläche rechts und links vom Denkmal stehen neun Grab-/Gedenksteine. In der dem Eingang gegenüberliegenden Mauer befinden sich Gedenktafeln.   
   
    
Lage des Friedhofes in Landsberg  

Der Friedhof Landsberg liegt am Stadtrand im Industriegebiet Landsberg am Lech Nord. Am Ende der Max-von-Eyth-Straße steht hinter einem Industriebetrieb ein Hinweisschild zum "KZ-Friedhof".    

       
      
Fotos    
(Fotos: erhalten von Hubert Joachim, www.kriegsopfer.org und www.kriegstote.org, April 2012)    

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 Gesamtansichten des Friedhofes   Das Eingangstor
     
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 Das zentrale Denkmal   Kleine Friedhofshalle mit Hinweistafel: "Friedhof und Gedenkstätte für 600 unbekannte Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Sie starben in den Jahren 1944 und 1945 durch die unmenschlichen Lebensbedingungen beim Arbeitseinsatz für die Rüstungsindustrie in dem im Landkreis Landberg gelegenen Außenlager des Konzentrationslagers Dachau".  
 
  
     
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 Einzelne Grab-  /Gedenksteine für umgekommene KZ-Häftlinge   
     
Kaufering Friedhof Nord 188.jpg (225043 Byte) Kaufering Friedhof Nord 189.jpg (177703 Byte) Kaufering Friedhof Nord 190.jpg (200287 Byte)
 Grabstein für 
Issachar Dow 
 Grabstein für Leopold Braude 
(1882-1944)
Grabstein für ...Koch aus Kowno
(gest. 1944) 
     
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 Gedenkstein für vier
 umgekommene KZ-Häftlinge 
 Gedenktafel für Dr. Sabatino Schinazi 
(1893 Mehala Hebir - 1945 Dachau, Kaufering)
vgl. Wikipedia-Seite Fever (Roman) 
 Gedenktafel für Louis Schlesinger 
(1884-1945) 
    
     
Kaufering Friedhof Nord 194.jpg (206140 Byte) Kaufering Friedhof Nord 195.jpg (172632 Byte) Kaufering Friedhof Nord 196.jpg (235792 Byte)
 Grabstein für Pinchas Borstein   Zwei schwer lesbare Grabsteine  
     
  Kaufering Friedhof Nord 197.jpg (180000 Byte)  
   Grabstein für Salomon Funkelstein aus 
Kowlig (gest. 17.2.1945)
 
     

   
   

Links und Literatur  

Links: 

Website der Stadt Landsberg am Lech  
Bürgervereinigung Landsberg - Die Europäische Holocaust-Gedenkstätte 
Fotos zum jüdischen Friedhof in Landsberg auch in der Website von Stefan Haas  
http://www.blitzlichtkabinett.de/lost-places/friedhofs-fotografie/friedhöfe-in-bayern/      

Literatur:  

Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. 1988 S. 205-306. 1992² S. 317-318. 
Bundeszentrale für politische Bildung (Hg. von Ulrike Puvogel/Martin Stankowski): Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. 1995 S. 157-159.   

    
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 21. Januar 2016