Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Höheinöd (VG Waldfischbach - Burgalben, Kreis Südwestpfalz)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht: 

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
Zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde    
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
    
In Höheinöd bestand eine jüdische Gemeinde bis um 1930. Ihre Entstehung geht in die Zeit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. 
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1800 20 jüdische Einwohner, 1804 17, 1923 33, 1848 67 (in 12 Familien), 1875 44, 1900 52. 
   
Um 1810 werden als jüdische Haushaltsvorstände genannt: Leopold Mangel und Götzel Strauß. 
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. 
   
Seit 1910 gehörten auch die in Thaleischweiler und Thalfröschen lebenden jüdischen Personen zur Gemeinde in Höheinöd und besuchten hier die Gottesdienste. 
   
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Bernhard Mann (geb. 6.10.1880 in Höheinöd, gef. 19.4.1917) und Sgt. Siegfried Strauß (geb. 23.2.1889 in Höheinöd, gef. 12.9.1918).   
     
Um 1924, als zur jüdischen Gemeinde noch 27 Personen gehörten (2,26 % von insgesamt etwa 1.200 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Ernst Strauß und Salomon Strauß. 1932 (damals 21 jüdische Gemeindeglieder) wird als Gemeindevorsteher noch Ernst Strauß genannt. Er blieb letzter jüdischer Gemeindevorsteher (1935 nach Pittsburgh/USA emigriert). 
  
Nach 1933
ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder (1932: 21 Personen) auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. 1937 wohnten noch 13, 1938 14 jüdische Personen in Höheinöd. Die letzten acht jüdischen Einwohner wurden im Oktober 1940 nach Gurs deportiert. 

Von den in Höheinöd geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Hilde Bär (1914), Jette Bär geb. Strauss (1881), Leopold Bär (1856, Foto des Grabsteines in Gurs siehe unten), Rosa Bär (1885), Ella Durlacher geb. Mann (1884), Max Levy (1863), Blondine Mann geb. Mann (1879), Emmanuel Mann (1860), Flora Mann geb. Strauss (1885), Johanna Mann (1868),  Mathilde Mann (1910), Emanuel Reinheimer (1852), Albert Reinheimer (1871), Babette Schragenheim geb. Mann (1889), Carl Straus (1890), Robert Jakob Strauss (1912), Sara Seline Strauss geb. Gustav (1893), Julius Strauss (1899), Leonhard Strauss (1874).   
      
Anmerkung: die in einigen Listen genannte Klara Straß geb. Mann (geb. 24. August 1878 in Höheinöd als Tochter von Leopold Mann und Regina geb. Reinheimer) ist nicht im Holocaust umgekommen. Sie war verheiratet mit Isaak Straß (geb. 1877 in Sembach, gest. 1938 in Kaiserslautern) und starb 1968 in den USA. Klara und Isaak Straß hatten drei Kinder: Leo (geb. 1904 in Sembach), Jenny (geb. 1905 in Kaiserslautern, verh. Strauß) und Gerda (geb. 1919 ? in Kaiserslautern, verh. Rothschild, gest. in den USA; Mitteilung von Ruth Miller, Israel vom 26.1.2015).        
      
      
      
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde    

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Höheinöd gefunden.  

   
Zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   
Erinnerung an die Deportation in das südfranzösische Internierungslager Gurs im Oktober 1940: Grabstein für Leopold Baer in Gurs   
(Foto: Ruth Miller, Oktober 2016)    

Hoeheinoed Gurs Leopold Baer.jpg (193167 Byte)Grabstein im Friedhof des ehemaligen Internierungslagers Gurs für 
Leopold Baer, 
geb. am 25. November 1856 in Höheinöd (Pirmasens), wohnhaft in Höheinöd,    
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo er am 21. August 1941 umgekommen ist.     

       
Weitere Grabsteine in Gurs für Emanuel Reinheimer und Johanna Mann (ohne Ortsangabe auf Grabstein)           
(Fotos: Ruth Miller, Oktober 2016; Emanuel Reinheimer ist am 14. Januar 1852 in Wallhalben geboren. Er wohnte in Höheinöd. Am 22. Oktober 1940 wurde er in das Internierungslager Gurs deportiert, wo er am 30. Januar 1941 umgekommen ist; Johanna Mann geb. Mann gesch. Blumenthal ist am 6. Juli 1868 in Höheinöd geboren. Sie wohnte in Neustadt a.d. Haardt, Heidelberg und Mannheim. Am 22. Oktober 1940 wurde sie in das Internierungslager Gurs deportiert, wo sie am 10. November 1940 umgekommen ist.)       

Hoeheinoed Gurs Emanuel Reinheimer.jpg (218146 Byte)Grabstein im Friedhof des südfranzösischen Internierungslagers Gurs für 
"Hier ruht  
Emanuel Reinheimer  
1852-1940"
.       
Hoeheinoed Gurs Johanna Mann.jpg (274850 Byte)Grabstein im Friedhof des südfranzösischen Internierungslagers Gurs für 
"Hier ruht 
Johanna Mann
1868-1940
".   

  
    
    
Zur Geschichte der Synagoge                
    
Über die Geschichte der Synagoge in Höheinöd liegen nur wenige Informationen vor. In dem 1937 in ein Wohnhaus umgebauten Gebäude erinnert äußerlich nichts mehr an die frühere Nutzung. Im ehemaligen Betsaal war keine Empore vorhanden; die Männer und Frauen beteten auf derselben Höhe, durch eine brusthohe Wand getrennt. Bereits um 1930 konnten keine regelmäßigen Gottesdienste mehr stattfinden. Die eigentlich notwendige Instandsetzung des Gebäudes wurde 1935 verboten. Schließlich verkaufte der letzte Gemeindevorsteher Ernst Strauß die ehemalige Synagoge vor seiner Emigration 1935 an einen Geschäftsmann.  
   
   
Adresse/Standort der Synagogefrühere Hauptstraße       
   
   
Fotos    

  Historische Fotos sind nicht bekannt; über Hinweise oder Zusendungen freut sich 
der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite
     
     
Das ehemalige Synagogengebäude -
 umgebaut zu einem Wohnhaus 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 24.2.2008)
Hoeheinoed Synagoge 100.jpg (74914 Byte) Hoeheinoed Synagoge 101.jpg (76160 Byte)
       

   
    

Links und Literatur

Links:  

Website der Gemeinde Höheinöd  

Literatur:  

Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 188  (mit weiteren Literaturangaben).  
Otmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südpfalz. Hg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz in Landau. 2005. S. 229.  

 
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 17. Dezember 2016