Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hilbringen (Stadt Merzig, Kreis Merzig-Wadern) 
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen      
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

      

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)    
   
In Hilbringen bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis 1935/36. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 19. Jahrhunderts zurück. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts lebten jüdische Personen am Ort (1693). Zwischen 1779 und 1802 nahm die Zahl der jüdischen Familien am Ort von drei auf sieben zu. 
 
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1823 52 jüdische Einwohner, 1828 38, 1833 52, 1895 36.
 
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge und eine Religionsschule. Die Toten der Gemeinde wurden zunächst in Freudenburg, seit 1748 in Merzig beigesetzt. Beim Friedhofsvertrag 1748 zur Nutzung des Friedhofes in Merzig unterzeichnete Raphael Rodewelsch, vermutlich der damalige Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Hilbringen. 
 
Die Gemeinde blieb zu klein, um beispielsweise alleine einen eigenen Lehrer und Vorbeter anstellen zu können. Daher war sie seit 1867 Filialgemeinde zur jüdischen Gemeinde in Merzig.  
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Michael Kaufmann (geb. 12.11.1894 in Hilbringen, vor 1914 in Merzig wohnhaft, gef. 20.8.1915) und Siegfried Salomon (geb. 21.9.1886 in Hilbringen, vor 1914 in Merzig wohnhaft, gef. 28.9.1914).       
   
1924 wurden 30 jüdische Einwohner in Hilbringen gezählt, 1932 28. 
   
1935 lebten 31 jüdische Personen in Hilbringen. Nach der Annexion des Saargebietes an das Deutsche Reich verließen die jüdischen Einwohner den Ort. Die meisten sind in das Ausland emigriert.    
 
Von den in Hilbringen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Mathilde Adler geb. Herz (1884), Selma Gottlieb geb. Salomon (1877), Ida Kahn geb. Kaufmann (1878), Friedrich Salomon (1909), Elise Wallach geb. Herz (1887).   
  
  
  
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
  
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
Über die sieben Söhne der Witwe Ludwig Salomon (1914)  

Hilbringen AZJ 31071914.jpg (35410 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. Juli 1914: "In der kleinen Gemeinde Hilbringen haben sämtliche 7 Söhne der Witwe Ludwig Salomon des Kaisers Rock getragen. Der Jüngste wurde letztes Jahr entlassen. Dieser Fall beweist ebenfalls das Gegenteil von der Minderwertigkeit der Israeliten als Soldaten."
 
Hilbringen Frf IsrFambl 07081914.jpg (17206 Byte)Meldung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 7. August 1914: "Hilbringen (Bezirk Trier). Sämtliche sieben Söhne der Witwe Ludwig Salomon haben gedient, müssen also jetzt in den Krieg." 

   
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen   
Anzeige des Metzgermeisters Willi Salomon (1928)
      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. August 1928: "Israelitischer Metzgergeselle
selbständig arbeitend, per 1. Oktober nach Saarbrücken gesucht. Ang. mit Zeugnisabschriften und Referenzen an Willi Salomon, Hilbringen (Saar)."      

   
   
   
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge              
    
Standort der Synagoge:     Mittelstraße 20  
    
    
Fotos  

 Historische Fotos der Synagoge sind noch nicht vorhanden; 
über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der Alemannia Judaica; Adresse siehe Eingangsseite 
  
     
Fotos des Gebäudes Mittelstraße 20 und der Gedenktafel werden noch erstellt.  
      
Gedenkinschrift Merzig Friedhof 112.jpg (99902 Byte)   
  Gedenkinschrift für die jüdischen Gemeinden Merzig
Brotdorf
und Hilbringen auf dem 1949 erstellten Denkmal im 
jüdischen Friedhof in Merzig (Foto: Hahn)
 

      
        

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Merzig    

Literatur:    

bulletWilhelm Laubenthal: Die Synagogengemeinden des Kreises Merzig. Merzig - Brotdorf - Hilbringen 1648-1942. Saarbrücken 1987. 
bulletHans Leisten: Beitrag zur Geschichte der Hilbringer Juden. In: Hilbringer Heimatbuch. Merzig 1980. S. 141-149. 
bulletEva Tigmann: "Was geschah am 9. November 1938?" - Eine Dokumentation über die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung im Saarland im November 1938. Eine Veröffentlichung des Adolf-Bender-Zentrums St. Wendel. 1998.
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 443 (mit weiteren Literaturangaben).  
bulletEdgar Schwer: Den jüdischen Gefallenen des Saarlandes 1914-1918 zum Gedenken. In: Saarländische Familienkunde Band 12/4. Jahrgang XLVIII 2015 S. 559-600. Online zugänglich: eingestellt als pdf-Datei.  
bullet Neuerscheinung 2019 in der Reihe "Mitteilungen der 'Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.'“ Sonderband 25:
Hans Peter Klauck: Jüdisches Leben im Landkreis Merzig-Wadern 1650-1940. 594 S., zahlr. Abbildungen, Hardcover-Einband. 2019. Preis: 38 €.
Bestellungen über Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.  Kaiser-Wilhelm-Str. 4-6  66740 Saarlouis  heimatkunde@vfh-Saarlouis.de 
Zu dieser Publikation: Im 17. Jahrhundert sind im Raum Merzig die ersten jüdischen Familien nachweisbar. 1652 wird in einem Vogteigerichtsprotokoll ein "Roffel auch Raphael Jud" genannt. Es ist jedoch nicht sicher, ob er selbst in Merzig wohnte. 1683 wurde erstmals die Familie des Moyses Hanau in Merzig erwähnt Im 18. Jahrhundert zogen weitere jüdische Familien in Merzig zu. 1768 und 1782 gab es fünf jüdische Familien in der Stadt, die überwiegend vom Viehhandel lebten. Drei von ihnen waren allerdings nach einer Beschreibung von 1782 "bettelarm". In letztgenanntem Jahr zählte die jüdische Gemeinde, zu der auch die jüdischen Familien in den späteren Filialgemeinden Brotdorf und Hilbringen gehörten, etwa 12 Familien. Die Arbeit soll die Entwicklung der jüdischen Gemeinden im Landkreis Merzig-Wadern über einen Zeitraum ab der Mitte des 17. Jahrhunderts dokumentieren. Bis zum Jahre 1940 konnten insgesamt 4687 Bewohner jüdischen Glaubens im Landkreis dokumentieren und in 638 Familien zusammenführen. Die Geschichte der jüdischen Bevölkerung endete wie im gesamten Saarland am 22.10.1940. An diesem Tag wurden die letzten Juden in das französische Lager Gurs deportiert. Den Nationalsozialisten war es in kurzer Zeit gelungen ein gutes und konfliktloses Zusammenleben von Christen und Juden zu zerstören.  

      
        


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Hilbringen  Saar. Jews settled in Hilbringen at the beginning of the 18th century, and in 1833 there were 52 Jews living there. A synagogue was established in 1864 but the community was not big enough to ne fully independent and in 1867 it was affiliated with the Merzig synagogue community. By 1895, the number of Jews in Hilbringen dropped to 36. When the German Reich annexed the Saar in 1935, there were 31 Jews in Hilbringen. They took advantage of the emigration laws during the 1935 transition period and emigrated, mostly abroad. In 1936, there were no longer any Jews in Hilbringen and that year the synagogue was sold to the town. 
   
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013