Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Görlitz (Kreisstadt, Sachsen) 
Jüdischer Friedhof 
 
     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde 
  

Dazu informieren zahlreiche Seiten im Internet. Siehe insbesondere die Website des "Förderkreises Synagoge Görlitz":  http://www.synagoge-goerlitz.de/ 
oder die Seite https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/e-g/753-goerlitz-neisse-sachsen   

Historische Fotos der Synagoge Görlitz (links Grundriss) in der Zeitschrift "Moderne Bauformen" Jahrgang 1911:  
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/moderne_bauformen1911    
               
Äußere Gesamtansicht Haupteingang Aus dem Vestibühl Blick unter die Empore Almemor Blick zum Almemor  Die Emporen  Innenraum

   
   
Zur Geschichte des Friedhofes         
     
Der jüdische Friedhof in Görlitz wurde von der dort entstandenen jüdischen Gemeinde (Gemeindegründung 1847) 1849 angelegt. Die erste Beisetzung fand 1852 statt. 1860 wurde der Friedhof erweitert. Die Friedhofsfläche umfasst 46,83 ar. 
     
Auch nach 1945 wurden auf dem Friedhof Beisetzungen vorgenommen. 
      
Erhalten ist die Friedhofshalle aus dem 19. Jahrhundert, die um 1990 restauriert wurde. Eine Tafel über dem Eingang trägt in hebräisch und deutsch die Inschrift: "Ich der Herr, bin euer Tröster". 1951 wurde auf dem Friedhof ein Mahnmal für die im KZ Biesnitzer Grund ermordeten und hier bestatteten jüdischen Häftlinge eingeweiht.      
     
     
     
Lage des Friedhofes:  
  
An der Biesnitzer Straße.  

Lage des jüdischen Friedhofes in Görlitz auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken 
und weiter über "Einrichtungen" zu "Friedhof, jüd. Südstadt" 
(der Link ist mit einem Hinweis zum jüdischen Friedhof verbunden)  

     
     
Fotos
 
(Fotos: Hans-Peter Laqueur, Aufnahmedatum August 2009)

Goerlitz Friedhof 187.jpg (82730 Byte) Goerlitz Friedhof 189.jpg (129154 Byte) Goerlitz Friedhof 190.jpg (135608 Byte)
Rechts die Friedhofshalle  Blick auf den Friedhof, links Hinweistafel    
     
Goerlitz Friedhof 171.jpg (126795 Byte) Goerlitz Friedhof 172.jpg (133386 Byte) Goerlitz Friedhof 170.jpg (133475 Byte)
   Grabmal des königlichen Kommerzienrates Albert Alex Katz 
     
Goerlitz Friedhof 180.jpg (131113 Byte) Goerlitz Friedhof 181.jpg (125118 Byte) Goerlitz Friedhof 178.jpg (134132 Byte)
Im älteren Friedhofsteil finden sich noch traditionell rein hebräische Grabsteininschriften 
(bzw. deutsche Inschriften nur auf der Rückseite)  
Teilansicht 
  
     
Goerlitz Friedhof 175.jpg (126657 Byte) Goerlitz Friedhof 177.jpg (114158 Byte) Goerlitz Friedhof 182.jpg (147565 Byte)
Teilansicht; Grabstein rechts mit geknickter 
Rose, dahinter "abgebrochene Säule" für 
einen jung Verstorbenen  
(Helle) Grabsteine für Saara Kanter, rechts 
für Hedwig Schwalbe geb. Neubaur; im 
Hintergrund die Friedhofshalle  
Kindergräber 
  
    
     
Goerlitz Friedhof 191.jpg (139056 Byte) Goerlitz Friedhof 184.jpg (139829 Byte) Goerlitz Friedhof 186.jpg (136291 Byte)
Weg zum Friedhof 
 
   
Teilansicht des Friedhofes
  
   
Teilansicht, links Grab für Ephraim Großmann. 
An den Gräbern fehlen die in der NS-Zeit
 abgeräumten Eisengitter bzw. -ketten  
      
Goerlitz Friedhof 179.jpg (127490 Byte) Goerlitz Friedhof 173.jpg (121876 Byte) Goerlitz Friedhof 174.jpg (97258 Byte)
Grabstein für Philipp Cahn (mit "segnenden
 Händen" der Kohanim) und Anna Cahn
 geb. Gottschalk  
Grabstein für Salomo Callmann-Levy (1824-1880) und Jenny Callmann-Levy (1849-1919) 
mit ineinandergelegten Händen als Zeichen der Verbundenheit und Ehrenkranz  
   
     
Goerlitz Friedhof 176.jpg (147296 Byte) Goerlitz Friedhof 185.jpg (155400 Byte) Goerlitz Friedhof 188.jpg (88722 Byte)
Grabstein für Ludwig Cohn (1875-1938) 
mit "segnenden Händen" der Kohanim 
Grabstein für ein nach 1945 
verstorbenes Ehepaar 
"Es ist bestimmt in Gottes Rath, dass man vom
 Liebsten, was man hat, muss scheiden..."  
     
 Goerlitz Friedhof 183.jpg (107083 Byte)  
Denkmal mit erklärender Inschrift: "Hier ruhen 323 ermordete Kameraden, die im 
Konzentrationslager Biesnitzer Grund, Görlitz in den Jahren 1943-1945 der Hitler-Tyrannei 
zum Opfer fielen. wir werden sie nie vergessen, indem wir für den Frieden kämpfen. Die Bürger 
der Stadt Görlitz. Ihre Seelen seien eingebunden in den Bund des Lebens."
  
     

    
   
   
 
Einzelne Berichte zum jüdischen Friedhof       

Oktober 2018: Führung über den jüdischen Friedhof mit Friedhofsleiterin Evelin Mühle     
Artikel von Till Scholtz-Knobloch in "alles-lausitz.de" vom 1. November 2018: "Schiefe Grabsteine können ein göttlicher Wille sein
'Ich bin sehr überrascht von den Unterschieden der jüdischen Friedhöfe', sagt Robert Bakker. Der Niederländer war Gast einer Führung über den Jüdischen Friedhof Görlitz und wollte einfach einmal einen Vergleich zu seiner Heimatstadt Amsterdam ziehen, denn 'dort stamme ich aus einem einst sehr jüdisch geprägten Viertel'.
Görlitz. Wie andere jüdische Friedhöfe auch, mutet der Görlitzer Jüdische Friedhof etwas verwildert an, obwohl die Grabsteine selbst in einem oft ansehnlichen Zustand sind. Die meisten Besucher vermuten, dass nach dem Judenmord einfach niemand da ist, eine entsprechende Grabpflege zu gewährleisten. Doch wild wachsendes Gras, schiefe Grabsteine oder fehlender Grabschmuck als solche sind auf jüdischen Friedhöfen selbstverständlich und nicht per se ein Zeichen von Verwahrlosung. Die Görlitzer Friedhofsleiterin Evelin Mühle erklärt: 'Das gehört zu der jüdischen Kultur. Alles auf dem Friedhof bleibt unverändert.' So sei es ein israelitischer Glaubensgrundsatz, dass die Unantastbarkeit der Totenruhe erhalten bleibe. Die deutsche Bürokratie greife daher nur ein, wenn Vandalismusschäden festgestellt werden oder Naturgewalten die Grabsteine zu einer Gefahr der Friedhofsbesucher werden lassen. Zur Achtung der Pietät müssen auf jüdischen Friedhöfen Männer eine Kopfbedeckung tragen. 'Das hat damit zu tun, dass sich Männer im Angesicht Gottes zurücknehmen sollten. Diese Aufgabe kann selbst ein Taschentuch auf dem Kopf erfüllen', sagt Mühle weiter. Besucher eines jüdischen Friedhofes sollten es auch vermeiden, Gespräche oder Diskussionen über heikle Themen wie Politik oder Religion zu führen. Denn auch das könnte die Ruhe der Toten stören. Verziert sind die jüdischen Gräber meist mit Symbolen wie Blumen, Sich-reichenden-Händen oder Levitenkannen. Doch auch andere Überraschungen als der Wildwuchs kann eine Führung über einen jüdischen Friedhof liefern. Auf dem Görlitzer Friedhof hat Rolf-Thomas Lehmann nach Gräbern hier bestatteter Angehöriger von Freimaurerlogen gesucht und ist dabei fündig geworden. Er führt zu den Grabstätten von Eduard Herz oder dem Partikulierer – heute würde man Rentier sagen – Louis Friedenthal. Lehmann betont, dass sich viele Görlitzer Juden wie überhaupt viele Juden anderenorts auch in der Zwischenkriegszeit deutlich im gehobenen deutschen Bürgertum gesehen hätten. Vielfach waren sie deutschnational und hoben für sich selbst das Stigma auf, zu 'den anderen' gehören zu wollen. Letztlich waren die Juden seit 1812 vollwertige preußische Staatsbürger. Wer einen Verstorbenen würdigen möchte, bringt auf einen jüdischen Friedhof übrigens einen Stein mit und legt diesen auf dem Grabstein ab. Dass auf den deutschen Jüdischen Friedhöfen wenige Steine zu finden sind, liegt daran, dass nach dem Holocaust wenige Angehörige eine solche Würdigung vornehmen. Nun, zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November, wäre ein solch stilles Bekunden der Erinnerung ein schönes Zeichen des Gedächtnis. Dafür bieten sich neben den historischen Grabsteinen auch die sieben eisernen Stelen mit den darin eingefassten Namen und Daten von vielen Toten des KZ-Außenlagers Görlitz an, die 2015 eingeweiht wurden. Evelin Mühle gibt den Besuchern aber auch noch einen Tipp mit auf den Weg. 'Das Buch und der Film 'Die Bücherdiebin' bieten einen guten Einblick in historische Zusammenhänge. Der Film ist ja auch zum Teil auf dem Untermarkt in Görlitz gedreht worden. Im Mittelpunkt steht ein junges Mädchen, das von einer jüdischen Familie in der Zeit des NS-Regimes aufgenommen wurde.'
Grabstätten von Freimaurern auf dem Jüdischen Friedhof Görlitz:  Dr. Markus Landsberg, Augenarzt, Bismarckstr 25, 1879 in die Loge angenommen
Eduard Herz, Kaufmann, Elisabethstr. 10/11, Manufakturwarenfabrik, 1872 in die Loge aufgenommen
Julius Ostwald, Tuchfabrikant, Salomonstr. 41, Mitbesitzer der Fa. Ostwald und Brünnel Tuche en gross , 1874 in die Loge aufgenommen
Moritz Wieruszowski, Kaufmann, Demianiplatz 23/24, 1. Vorsitzender des Synagogenvorstandes, 1863 in die Loge in Hamburg aufgenommen seit 1865 in Görlitzer Loge
Louis Friedenthal, Kaufmann, Wilhelmsplatz 9, Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden (Synagoge), 1873 in die Loge aufgenommen."  
Link zum Artikel   

    
     

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Görlitz  mit Seite zum jüdischen Friedhof    
bulletStadtwiki Görlitz mit Seite zum jüdischen Friedhof  
bulletProjekt www.judentum-lausitz.de - "Dem Fremden begegnen - Jüdisches Leben in der Lausitz" mit zahlreichen Informationsseiten, u.a. auch Pläne und 
Fotoseite zum jüdischen Friedhof Görlitz
: hier anklicken  (von hier auch das obige Foto)  
bulletWebsite "Juden in Mittelsachsen" mit Seite zum jüdischen Friedhof in Görlitz    

Literatur:  

bulletGoerlitz Friedhof Lit01.jpg (54399 Byte)Der jüdische Friedhof Görlitz. Hrsg. Caritasverband der Diözese Görlitz e.V.  87 S.  Görlitz 2005   Informationen  

        
          

                   
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Stand: 18. Mai 2020